Mutmaßlicher IS-Kriegsverbrecher in Stuttgart angeklagt

dpa Karlsruhe. Ein mutmaßlicher IS-Kriegsverbrecher muss sich aller Voraussicht nach demnächst in Stuttgart vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft hat den 31 Jahre alten Syrer am dortigen Oberlandesgericht angeklagt, wie die Karlsruher Behörde am Mittwoch mitteilte. Der Mann soll zusammen mit Anderen zwei Menschen erschossen und mehrere weitere misshandelt haben.

Ein Schild weist auf das Oberlandesgericht in Stuttgart hin. Foto: Marijan Murat/Archivbild

Ein Schild weist auf das Oberlandesgericht in Stuttgart hin. Foto: Marijan Murat/Archivbild

In dem einen Fall wurde den Angaben zufolge im Sommer 2014 ein von der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) festgenommener Mann wegen angeblicher Gotteslästerung exekutiert. Der Angeklagte und zwei Mittäter hätten jeweils einen Schuss abgegeben. Anschließend sei der Leichnam drei Tage auf dem Dorfplatz zur Schau gestellt worden.

Außerdem soll der Syrer in einem IS-Gefängnis mindestens drei Menschen misshandelt und an einem Posten für Fahrzeugkontrollen einen Mann mehrfach mit einem Maschinengewehr gegen den Kopf geschlagen haben. Einen gegnerischen Kämpfer soll er mit zwei Anderen schon vor seiner Zeit beim IS erschossen haben. Damals habe der Mann einer regimefeindlichen Gruppierung der Freien Syrischen Armee angehört.

Wie der Syrer nach Deutschland kam, wurde nicht mitgeteilt. Er sitzt derzeit eine andere Haftstrafe ab. Wegen der neuen Vorwürfe hatte die Bundesanwaltschaft Ende Juli 2017 einen eigenen Haftbefehl erwirkt.

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Erstellt:
19. Juni 2019, 10:58 Uhr

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