Nachtfröste setzten Obstblüte im Südwesten zu

dpa/lsw Friedrichshafen/Bruchsal. Mehrere Nachtfröste in den vergangenen Tagen haben Schäden an der Obstblüte in Baden-Württemberg verursacht. Welche Auswirkungen das habe, sei noch nicht klar, sagte der Geschäftsführer der Marktgemeinschaft Bodenseeobst, Egon Treyer, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zeitweise habe die Temperatur mehr als fünf Grad unter Null gelegen. „Das ist eigentlich zu viel.“ Es seien Blüten erfroren. Das müsse aber nicht zu Ernteeinbußen führen, da es ausreiche, wenn ein Teil der Blüten unbeschädigt bleibe.

Wer konnte, habe seine Bäume beregnet, sagte Treyer. Das sei aber nur auf wenigen Prozent der Anbaufläche möglich. Der angestrebte Ausbau der Frostschutzberegnung am Bodensee komme nur langsam voran.

Erdbeeren seien von den Nachtfrösten weniger betroffen, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE), Simon Schumacher. Sie seien durch Tunnel und Vlies geschützt. Im Erdbeeranbau sei Frostschutzberegnung weit verbreitet. „Das hat Schlimmeres verhindert.“

Wegen der aktuell höheren Temperaturen nehme die Erntemenge beim Spargel deutlich zu, sagte Schumacher. Noch seien ausreichend einheimische Helfer auf den Feldern im Einsatz. Auch die Nachfrage der Kunden sei da. Ab Ende der Woche werden die ersten Arbeiter aus Osteuropa erwartet. Dennoch drohe mit der beginnenden Erdbeerernte ein Mangel an Arbeitskräften. Deshalb ist Schumacher schon jetzt sicher: „Wir werden im Gesamtjahr viel weniger ernten“.

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Erstellt:
7. April 2020, 12:38 Uhr

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