Nahbar auch mit Abstand

Am heutigen Donnerstag feiert Schlagersängerin Andrea Berg ihren 55. Geburtstag. Auch wenn ihre Tour im vergangenen Jahr abgebrochen wurde, hält sie online Kontakt mit ihren Fans.

2019 stand Andrea Berg zuletzt bei ihrem Heimspiel auf der Bühne in Aspach. Ihren 55. Geburtstag am heutigen Donnerstag muss die Sängerin im Lockdown begehen. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Beche

2019 stand Andrea Berg zuletzt bei ihrem Heimspiel auf der Bühne in Aspach. Ihren 55. Geburtstag am heutigen Donnerstag muss die Sängerin im Lockdown begehen. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

ASPACH. Das hatte sich Andrea Berg bestimmt anders vorgestellt: kein rauschendes Fest, keine illustren Gäste – ihren 55. Geburtstag begeht die Schlagersängerin aus Aspach im Corona-Lockdown. Der Medienrummel ist der Jubilarin daher nicht recht, Presseanfragen ließ sie über ihr Management ablehnen, die Künstlerin will ihre Ruhe.

Anders vorgestellt hatte sich Berg sicherlich auch, wie es mit ihrer Mosaik-Tour weitergehen würde. Als Deutschland im Frühjahr 2020 in den ersten Lockdown ging, verlegte die Aspacherin die ausstehenden neun Konzerttermine um fast ein Jahr. Zu diesem Zeitpunkt gingen die Verantwortlichen davon aus, dass die Coronapandemie bis dahin überwunden sei. Eigentlich, ja eigentlich soll also am 11. März in Braunschweig die verschobene Tour wieder aufgenommen werden. Kaum vorstellbar, dass es wirklich so kommt – eine offizielle Absage gibt es aber bis dato noch nicht. Für die Fans wäre es eine herbe Enttäuschung, schätzen sie doch seit vielen Jahren die Nähe zur der Aspacher Sängerin, die diese vor allem auch rund um ihr Heimspiel im Aspacher Stadion zelebriert. Wanderungen durch die Weinberge, Fanfeste sowie Treffen im Hotel Sonnenhof, das wie die meisten Unterkünfte an den besagten Juliwochenenden restlos ausgebucht ist – für eingefleischte Fans ist der Termin gesetzt, das Konzertwochenende ist regelmäßig ausverkauft.

Ob das in Bälde wieder möglich ist, ist mehr als fraglich, dabei ist für dieses Jahr, in dem der zehnte Geburtstag der Aspacher Arena begangen wird, ein spektakulärer Open-Air-Sommer vorgesehen. Neben dem Heimspiel der Hausherrin sollen Giovanni Zarrella und seine Band auftreten, ebenso wie Night Fever mit einer Bee-Gees-Tribute-Show. Den Abschluss gestalten Ben Zucker&Band.

Der Abbruch der Mosaik-Tour im Frühjahr 2020 muss auch Andrea Berg wie eine abrupte Vollbremsung vorgekommen sein. Am 8. März stand sie noch in Regensburg auf der Bühne, nur zwei Tage später muss die Sängerin die Absage der weiteren Konzerte bekannt geben. „Ich bin so was von traurig“, schreibt sie. Als gelernte Krankenschwester weiß die Aspacherin aber auch um die Gefahr des Coronavirus und wendet sich in der Folge auch immer wieder mit ernsten Appellen an ihr Publikum. „Bitte nehmt die Verfügungen des Bundesgesundheitsministeriums sehr ernst. Wir müssen die Ausbreitung verlangsamen, Ansteckungen vermeiden!“, heißt es beispielsweise auf ihrer Facebook-Seite.

Bei ihrer virtuellen Autogrammstunde gehen mehr als 1000 Signierwünsche ein.

Den Rest des Jahres über und bis heute bleibt der Sängerin allein, über das Internet Kontakt zu ihren Fans zu halten – das tut sie und gewährt auf Facebook, Instagram und Youtube Einblicke in ihren Alltag. Ob ein Foto davon, wie sie während des Nähens von Alltagsmasken mit ihrem Musikerkollegen DJ Bobo auf Skype spricht, ein Bild mit Ehemann Uli Ferber vor dem geschmückten Weihnachtsbaum, Eindrücke vom Hotel Sonnenhof im Schnee oder ihr Rezept für traditionellen Zwiebelkuchen – Andrea Berg lässt die Öffentlichkeit an ihrem Alltag teilhaben, das wird von ihren Fans auch honoriert. Tausende Likes und Hunderte Kommentare begleiten jeden einzelnen Post der Aspacherin. Bei einer virtuellen Autogrammstunde auf Facebook zur Veröffentlichung des Mosaik-Live-Albums gehen über 1000 Signierwünsche ein.

Am 17. Juli, dem Termin, an dem das Heimspiel hätte stattfinden sollen, zeigt sich Berg im Aspacher Stadion. „Leider bin ich in diesem Jahr ganz alleine hier“, sagt sie und fordert die Community auf, ihr die schönsten Eindrücke der vergangenen 14 Heimspiele zuzusenden. Aus den Einsendungen entstand der Fanclip „Du bist mein Zuhaus“. Insgesamt drei TV-Auftritte absolvierte Andrea Berg 2020, hinzu kamen eine große ZDF-Sendung mit privaten Einblicken, außerdem strahlte das SWR-Fernsehen die Doku „Andrea Berg Backstage – Der Mensch hinter dem Star“ aus.

Doch wie geht es nun für Andrea Berg weiter im neuen (Lebens-)Jahr? Wenig überraschend wird es erst einmal musikalisch. In der kommenden Woche – also rechtzeitig vor dem Valentinstag – erscheint ihr neues Sampleralbum „In Liebe“ mit 18 ihrer schönsten Liebesliedern, darunter „Endlich Du“, „Auch heute noch“, „Im nächsten Leben“ oder „Ich geh mit Dir“. Kraft und Zuversicht sollen diese Titel den Fans spenden, so die Hoffnung. Die Resonanz auf Facebook ist durchweg positiv, der Tenor unter den Fans ist allerdings einstimmig: Sie freuen sich vor allem darauf, wenn sie ihre Andrea wieder live zu sehen bekommen.

Zur Person

Am 28. Januar 1966 ist Andrea Berg geborene Zellen in Krefeld zur Welt gekommen. Schon in ihrer Jugend trat sie als Funkenmariechen bei Karnevalsveranstaltungen auf.

Vor dem Start ihrer Gesangskarriere arbeitete Berg als Krankenschwester in der Onkologie. Bis heute engagiert sie sich in der Hospizarbeit, 2008 wurde ihr hierfür das Verdienstkreuz am Bande verliehen.

Ihre musikalische Karriere begann 1992, als Produzent Eugen Römer ihre Musikkassette hörte und die 26-Jährige unter Vertrag nahm. Früh gelang ihr der Durchbruch, insgesamt 16 Studioalben veröffentlichte Berg seitdem. Sie wurde mit zahlreichen Musikpreisen ausgezeichnet, darunter der Bambi und der Echo Pop.

2007 heiratete Andrea Berg den Sportmanager, Hotelier und Mitgründer der SG Sonnenhof Großaspach Uli Ferber. Das Paar wohnt in Aspach.

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Erstellt:
28. Januar 2021, 06:00 Uhr

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