Nationalgarde soll US-Kapitol länger sichern

dpa Washington. Vor zwei Monaten stürmten Anhänger des damaligen US-Präsidenten Trump das Kapitol. Vor wenigen Tagen sorgten erneut Hinweise auf eine Bedrohung für Unruhe. Die Polizei bittet die Nationalgarde um längere Unterstützung.

Soldaten der Nationalgarde gehen durch das Tor eines Sicherheitszauns vor dem Kapitol. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa

Soldaten der Nationalgarde gehen durch das Tor eines Sicherheitszauns vor dem Kapitol. Foto: Jacquelyn Martin/AP/dpa

Die für das US-Kapitol zuständige Polizei hat beim US-Verteidigungsministerium eine längere Unterstützung durch die Nationalgarde zur Sicherung des Parlamentsgebäudes beantragt.

Pentagon-Sprecher John Kirby sagte am Freitag, die Anfrage für die Verlängerung des Einsatzes werde geprüft. Konkrete Details nannte er nicht. Die „Washington Post“ und der Nachrichtensender CNN hatten am Donnerstag berichtet, dass die Polizei eine Verlängerung um zwei Monate beantragt hat. Der ursprüngliche Plan sieht vor, dass der Einsatz von mehreren Tausend Reservisten kommende Woche endet. Derzeit sind laut Nationalgarde rund 5200 Kräfte im Einsatz.

Anhänger des abgewählten und inzwischen aus dem Amt geschiedenen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar während einer Sitzung des Kongresses das Kapitol gestürmt und dort Chaos und Verwüstung angerichtet. Die Kapitol-Polizei geriet danach in die Kritik, weil Sicherheitskräfte des Parlaments nicht auf den Angriff vorbereitet waren und die Eindringlinge nicht stoppen konnten. Mindestens fünf Menschen kamen bei den Krawallen ums Leben, darunter ein Polizist. Der damalige Chef der Kapitol-Polizei, Steven Sund, trat zurück.

Die Nationalgarde war nach dem Angriff auf das Kapitol zur Verstärkung der örtlichen Sicherheitskräfte angerückt. Für diesen Donnerstag gab es einen Gefahrenhinweis: Die Kapitol-Polizei hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass Geheimdienstinformationen auf einen möglichen Plan einer Miliz für einen Angriff auf das Kapitol hinwiesen. Die Lage war tagsüber zunächst ruhig geblieben.

© dpa-infocom, dpa:210306-99-711656/2

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Erstellt:
6. März 2021, 10:37 Uhr

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