„Naturschutz kostet Geld“: Nabu mahnt wegen Klimawandel

dpa/lsw Karlsruhe. Der Naturschutzbund Nabu Baden-Württemberg geht davon aus, dass im Natur- und Artenschutz unter der neuen Regierung die Arbeit der letzten Jahren fortgesetzt wird. Allerdings müsse das im Koalitionsvertrag der Grünen und der CDU dann auch festgeschrieben und die Mittel dafür verankert werden, sagte Nabu-Chef Johannes Enssle am Mittwoch. „Naturschutz kostet nun mal Geld. Sollte man daran sparen, sägt man den Ast ab, auf dem man sitzt.“ Enssle reagierte damit auch auf den neuesten Bericht zur Klimaentwicklung im Land, den die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) am Vortag vorgestellt hatte. Der Bericht sei beängstigend, so Enssle.

Das Logo des Naturschutzbundes (NABU). Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Das Logo des Naturschutzbundes (NABU). Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Darin zeichneten die Wissenschaftler unter Berufung auf neue Klimamodelle ein düsteres Bild. Der Klimawandel schreite im Land weit schneller voran, als bisher angenommen. „Die Sommer könnten deutlich trockener und heißer werden, besonders am Oberrhein und an der Rhein-Neckar-Region“, heißt es darin. Zum Ende des Jahrhunderts könnte es im Extremfall landesweit an durchschnittlich 38 statt wie bisher 5 Tagen heißer als 30 Grad werden.

Das habe Auswirkungen auf Energieverbrauch, Landwirtschaft und auch die Gesundheit der Menschen: Der Bedarf etwa an Kühlung könnte sich im Extremfall mehr als verdoppeln und zum Ende des Jahrhunderts sogar mehr als verfünffachen, schreiben die Wissenschaftler. Wegen milder Winter, der Pflanzen und Tiere um ihre Winterruhe bringt, könnten diese geschwächt werden und schlimmstenfalls sterben. Wochenlange Hitzeperioden könnten besonders Älteren und Kranken sowie Kleinkindern große Probleme bereiten.

© dpa-infocom, dpa:210428-99-385435/2

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Erstellt:
28. April 2021, 12:27 Uhr

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