Gerücht macht im Internet die Runde
Nein, es gibt kein Chips-Verbot in München
Im Internert kursiert seit Kurzem das Gerücht, dass es ein Chips-Verkaufsverbot für Kiosks und Spätis in München gibt. Was ist wirklich passiert?

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Es gibt kein Verkaufsverbot für Chips in München.
Von Lukas Böhl
Seit dem 1. August 2025 gilt in Bayern ein neues Ladenschlussgesetz, das die Verkaufszeiten für Einzelhandelsgeschäfte strikt auf 20 Uhr an Werktagen festlegt. Kioske und Spätis gelten dabei als Einzelhandelsgeschäfte und müssen grundsätzlich um 20 Uhr schließen. Nur in wenigen Ausnahmefällen dürfen sie später geöffnet bleiben.
Auch wenn einige wenige Spätis in München mit Gaststättenerlaubnis etwas längere Öffnungszeiten haben, ist ihr Sortiment nach 20 Uhr gesetzlich eingeschränkt. Alkoholische Getränke wie Bier dürfen nur bis 22 Uhr verkauft und bestimmte Snack-Produkte – darunter eben auch Kartoffelchips – nach 20 Uhr nicht mehr angeboten werden.
Wie entstand das Gerücht?
Der Ursprung der Chips-Debatte liegt vermutlich in Berichten über verstärkte Kontrollen und Einschränkungen für Kioske in bestimmten Münchner Vierteln, speziell rund um die Ludwig-Maximilians-Universität. Dort werden Maßnahmen gegen nächtlichen Lärm, Müll und Alkoholkonsum verstärkt durchgesetzt. Dabei gerieten auch das Alkoholverkaufsverbot nach 22 Uhr und das Verkaufsverbot für Chips nach 20:00 Uhr in den Fokus der Aufmerksamkeit. Offenbar hat die strenge Umsetzung des Snack-Verkaufsverbot dazu geführt, dass von einem generellen Chips-Verkaufsverbot ausgegangen wurde.
Stellungnahme der Stadt
Die Stadtverwaltung reagierte inzwischen mit einer Klarstellung: „Das Kreisverwaltungsreferat hat nie ein Verbot für den Verkauf von Chips ausgesprochen“, heißt es in einer Mitteilung. Vielmehr gelte in Bayern der generelle Ladenschluss um 20 Uhr. Kioske dürften danach nur ein eng begrenztes Sortiment verkaufen – Chips und harter Alkohol gehörten nicht dazu. Das sei keine Neuerung, sondern die konsequente Umsetzung bestehender Vorschriften des bayerischen Gesetzgebers.
Auch beim Bierverkauf im Univiertel gab es jüngst eine Wendung: Bürgermeister Dominik Krause setzte das bisherige Verkaufsverbot ab 22 Uhr für die fünf betroffenen Kioske bis auf Weiteres außer Vollzug. „Junge Menschen brauchen in unserer Stadt Räume, wo sie sich aufhalten und feiern können“, so Krause. Deshalb sei es ab sofort wieder möglich, Flaschenbier nach 22 Uhr zu erwerben. Gleichzeitig verwies der Bürgermeister auf die Verantwortung der Betreiber und kündigte verstärkte Straßenreinigungen sowie den Einsatz von Konfliktmanagement-Teams an. Sollte es weiterhin zu Problemen kommen, könne das Verbot jedoch wieder in Kraft treten.