Krieg im Nahen Osten
Netanjahu ordnet „massive“ Angriffe im Gazastreifen an
Das war es offenbar mit der Waffenruhe: Benjamin Netanjahu hat „sofortige“ Angriffe im Gazastreifen angeordnet – und schiebt die Schuld der Hamas zu.
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Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Armee angewiesen, sofort „intensive Angriffe“ im Gazastreifen auszuführen.
Von jbr/dpa/AFP
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ordnet „sofortige“ Angriffe im Gazastreifen an. Der Ministerpräsident hat die Armee angewiesen, sofort „intensive Angriffe“ im Gazastreifen auszuführen. Dies teilte das Büro Netanjahus nach einer Sicherheitsberatung des Regierungschefs mit.
Regierungschef Benjamin Netanjahu wirft der Hamas Verstöße gegen die Waffenruhe im Gazastreifen vor. Das Militär sei angesichts der Verstöße angewiesen worden, Angriffe im Gazastreifen auszuführen, teilte Netanjahus Büro am Dienstag mit.
Im südlichen Gazastreifen war es zuvor nach einem Medienbericht ungeachtet der Waffenruhe zu einem Feuergefecht gekommen. Der israelische Armeesender meldete, bewaffnete Mitglieder der Terrororganisation Hamas hätten auf israelische Soldaten geschossen. Nach Angaben palästinensischer Augenzeugen kam es anschließend zu Artilleriebeschuss mehrerer Gebiete im Bereich von Rafah. Alle Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Immer wieder tödliche Zwischenfälle
Zwei Jahre nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas und ihrer Verbündeten auf Israel und dem Beginn des dadurch ausgelösten Krieges im Gazastreifen war am 10. Oktober eine Waffenruhe in Kraft getreten.
Seither gab es aber immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 90 Palästinenser getötet. Vor gut einer Woche wurden zwei israelische Soldaten bei einem Angriff mit einer Panzerfaust getötet.
Im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump hätte die Hamas bereits vor mehr als zwei Wochen insgesamt 28 Leichen von Geiseln übergeben müssen. Die Terrororganisation hat jedoch 13 Leichen bis jetzt nicht übermittelt und erklärt dies mit den schwierigen Bedingungen vor Ort. Nach Medienberichten erwägt Israel nun als Gegenreaktion auf die Verzögerung unter anderem die Ausweitung des Gebiets, das es in dem Küstenstreifen noch kontrolliert.
