Nette Kollegen wichtiger als gute Bezahlung

Studie: Beschäftigte wollen weder Langeweile noch Stress im Job – Firmen im Land setzen auf flexible Arbeitszeiten und Sportangebote

Der Großteil der Deutschen zieht nette Kollegen und eine interessante Aufgabe dem üppigen Gehalt vor. Die Arbeit sollte laut einer Umfrage aber weder zu langweillig, noch zu stressig sein.

Stuttgart Den Beschäftigten in Deutschland kommt es im Job in erster Linie auf ein gutes Miteinander an. Das Gehalt ist zweitrangig. Für fast die Hälfte ist ein gutes Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten entscheidend, dass sie gerne zur Arbeit gehen. Das geht aus der repräsentativen Studie „Arbeitsmotivation 2019“ des Marktforschungsinstituts Toluna im Auftrag des Personaldienstleisters Manpower hervor. Befragt wurden 1004 Arbeitnehmer. Flexible Arbeitszeiten, aber auch eine regelmäßige Anerkennung der geleisteten Arbeit wirken sich ebenfalls positiv auf die Motivation aus.

„Motivieren muss sich letztlich jeder selbst“, sagt Christian Harms, Geschäftsführer Mitarbeiter und Arbeitsdirektor bei dm. Bei der Drogeriemarktkette will man den Beschäftigten möglichst viele Freiheiten einräumen. Zum Beispiel legen die Mitarbeiter die Arbeitszeiten gemeinsam in der Gruppe fest, auch über Lohnerhöhungen wird gemeinsam gesprochen „Solche Dinge helfen per se, das Miteinander zu verbessern“, sagt Harms.

Laut der Studie wünschen sich 30 Prozent der Befragten ein gutes Verhältnis zu ihren Kollegen auch außerhalb des Jobs. Bei Trumpf fördert man das Miteinander unter anderem mit Betriebssportgruppen. Derzeit bauen die Ditzinger ein Fitnessstudio auf dem Firmengelände. Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr stellt seinen Beschäftigten rund eine halbe Million Euro für Gesundheits- und Sportangebote zur Verfügung. 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie für ein gutes Arbeitsklima und eine interessante Tätigkeit auch auf Geld verzichten würden. 77 Prozent wollen keinen Job, der sie langweilt oder stresst – selbst wenn dieser außerordentlich gut bezahlt ist.

Bei Bosch habe man die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter, die mit ihrer Tätigkeit „das Leben der Menschen draußen verändern“, besonders motiviert seien, so Michael Kattau, zuständig für Personal und Soziales.

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Erstellt:
27. Februar 2019, 03:04 Uhr

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