Deutschland

Netz der Apotheken schrumpft immer weiter

Eine Anlaufstelle für Medikamente und Beratung in der Nähe ist vielen wichtig, doch mehr und mehr Apotheken machen dicht. Die Branche sieht die Verantwortung dafür bei der Politik.

In Deutschland gibt es immer weniger Apotheken. (Symbolbild)

© Uli Deck/dpa/Uli Deck

In Deutschland gibt es immer weniger Apotheken. (Symbolbild)

Von red/dpa

Die Zahl der Apotheken sinkt immer weiter. Ende September gab es bundesweit noch 16.732 und damit 309 Apotheken weniger als zum Jahreswechsel, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mitteilte. Dies sei der niedrigste Wert seit 1977. In den ersten neun Monaten des Jahres hätten 355 Schließungen 46 Neueröffnungen gegenübergestanden - und im letzten Quartal seien Schließungen erfahrungsgemäß häufiger. Erfasst werden Hauptapotheken und Filialen, von denen es bis zu drei geben kann.

Die Dynamik zeige trotz einer leichten Beruhigung weiter deutlich nach unten, erläuterte der Verband. Präsident Thomas Preis sagte: „Verursacher der vielen Apothekenschließungen ist allein die Politik.“ Seit mehr als einem Jahrzehnt sei das Honorar nicht erhöht worden, während Inflation und Lohnsteigerungen die Ergebnisse von Jahr zu Jahr mehr belasteten. Preis warnte, dass Reformpläne der Regierung den Rückgang der Apothekenzahl weiter fortschreiben würden.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hatte mitgeteilt, dass eine von Union und SPD im Koalitionsvertrag angekündigte Anhebung der Apothekenvergütung nicht kurzfristig umgesetzt werden kann. Die CDU-Politikerin plant außerdem Lockerungen bei bestimmten Vorgaben für den Betrieb von Apotheken und dass sie künftig zusätzliche Leistungen für Patienten anbieten können.

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Erstellt:
30. Oktober 2025, 12:54 Uhr

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