Bislang kein erhöhtes Risiko

Neue Corona-Variante „Nimbus“ breitet sich aus

Welche Symptome treten bei der neuen Corona-Variante „Nimbus“ auf – und wie gefährlich ist sie wirklich? Weltweit nehmen die Fälle zu, auch in Deutschland. Die WHO beobachtet die Entwicklung genau.

Angesichts der bevorstehenden Sommerreisezeit raten Fachleute dazu, Hygienemaßnahmen weiterhin ernst zu nehmen.

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Angesichts der bevorstehenden Sommerreisezeit raten Fachleute dazu, Hygienemaßnahmen weiterhin ernst zu nehmen.

Von Katrin Jokic

Eine neue Coronavirus-Variante mit dem wissenschaftlichen Namen NB.1.8.1, umgangssprachlich auch „Nimbus“ genannt, breitet sich weltweit zunehmend aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist sie mittlerweile für rund elf Prozent aller weltweit erfassten SARS-CoV-2-Fälle verantwortlich. Auch in Deutschland wurde die Variante bereits nachgewiesen – mit steigender Tendenz.

Ansteckender als bisherige Varianten

Die Variante Nimbus ist ein sogenannter Subtyp der Omikron-Linie und wurde erstmals Ende Januar 2025 registriert. Seitdem nimmt ihr Anteil am Infektionsgeschehen stetig zu. Im Vergleich zu anderen aktuell zirkulierenden Virusvarianten weist Nimbus mehrere Veränderungen am Spike-Protein auf. Diese Veränderungen erleichtern es dem Virus offenbar, sich an menschliche Zellen zu binden und dadurch effizienter in den Körper einzudringen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von einer erhöhten Übertragbarkeit.

Zugleich zeigen erste Laboranalysen, dass die neue Variante in der Lage ist, Teilen der bestehenden Immunabwehr – etwa durch Impfungen oder frühere Infektionen – besser zu entkommen. Dennoch bleiben die Unterschiede im Vergleich zu früheren Varianten überschaubar. Laut WHO ist die Immunflucht bei Nimbus nur leicht erhöht – etwa um das 1,5- bis 1,6-Fache im Vergleich zur derzeit vorherrschenden Omikron-Variante.

Symptome ähnlich wie bisher

Die Symptome, die bei einer Infektion mit der neuen Variante auftreten können, unterscheiden sich nach bisherigen Erkenntnissen nicht wesentlich von denen früherer Varianten. Häufig genannt werden Müdigkeit, Fieber, Halsschmerzen, Muskelschmerzen sowie allgemeines Krankheitsgefühl. Hinweise auf schwerere Verläufe, eine höhere Rate an Krankenhausaufenthalten oder Todesfällen gibt es aktuell nicht.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) berichtet, dass die Variante in Deutschland erstmals Ende März nachgewiesen wurde. Anfang Mai waren bereits knapp 17 Prozent der analysierten Virusproben mit „Nimbus“ identisch.

WHO: Variante unter Beobachtung

Die WHO hat die neue Variante am 23. Mai 2025 offiziell als „Variante unter Beobachtung“ eingestuft – dies ist die niedrigste von drei Risikokategorien, die die Organisation für neue SARS-CoV-2-Varianten verwendet. Eine solche Einstufung erfolgt, wenn eine Variante aufgrund ihrer genetischen Eigenschaften auffällt und möglicherweise bestimmte Vorteile bei der Ausbreitung hat.

Trotz der Zunahme der Fälle bewertet die WHO das zusätzliche Risiko für die öffentliche Gesundheit durch die Corona-Variante Nimbus derzeit als gering. Es gebe bislang keine Hinweise auf schwerere Erkrankungen oder eine reduzierte Wirksamkeit von Medikamenten. Auch die zugelassenen COVID-19-Impfstoffe gelten weiterhin als wirksam – insbesondere beim Schutz vor schweren Verläufen.

Vorsicht in der Reisesaison

Besonders in Ländern des westpazifischen Raums – darunter China, Japan, Australien und Singapur – wurde in den vergangenen Wochen ein merklicher Anstieg der Fallzahlen mit NB.1.8.1 registriert. Auch in Europa, Nordamerika und Teilen Südostasiens nimmt die Variante an Bedeutung zu.

Angesichts der bevorstehenden Sommerreisezeit raten Fachleute dazu, Hygienemaßnahmen weiterhin ernst zu nehmen, insbesondere bei Reisen in Regionen mit steigenden Infektionszahlen. Die WHO empfiehlt zudem, die Entwicklung genau zu beobachten und die Impfempfehlungen für besonders gefährdete Gruppen aufrechtzuerhalten.

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Erstellt:
10. Juni 2025, 09:28 Uhr

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