Neue Stelle für das Energiemanagement angestrebt
Die Gemeinde Aspach beantragt Fördergelder für eine befristete Projektstelle. Kosteneinsparungen bis zu 30 Prozent sind möglich.

© Jörg Fiedler
Zu den Aufgaben eines Energiemanagers zählen unter anderem die systematische Energieverbrauchserfassung und -kontrolle und eine Analyse und Optimierung der Gebäudetechnik. Symbolfoto: J. Fiedler
Von Lorena Greppo
Aspach. Der Aspacher Gemeinderat hat den Weg dafür geebnet, eine Stelle für das Energiemanagement der Gemeinde zu schaffen. Das hat das Gremium in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Der Bund fördert über die Kommunalrichtlinie, dass eine solche Stelle als auf drei Jahre befristete Projektstelle geschaffen wird. Der Fördersatz liegt bei 70 Prozent, für finanzschwache Kommunen sogar bei 90 Prozent. Einen entsprechenden Förderantrag stellt die Gemeinde nun. Der Rat werde regelmäßig über den Einführungsprozess und die Ergebnisse unterrichtet.
Beim Themenbereich Klimaschutz sei die Gemeinde in einer Vorbildfunktion, erklärt Kämmerin Linda Hecht. „Wir sollten daher verstärkt in das Energiemanagement einsteigen.“ Auch Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff appellierte an die Gemeinderäte, diese Aufgabe anzugehen. „Wir haben verschiedene Themen, für die wir dringend Unterstützung in personeller Art brauchen.“ Beispielsweise solle die Bewerbung für den European Energy Award auf den Weg gebracht werden.
Das Aufgabengebiet eines Energiemanagers liegt vor allem in der Koordination und Zusammenführung verschiedener Aufgaben. Dazu zählen eine systematische Energieverbrauchserfassung und Kontrolle, eine Analyse und Optimierung der Gebäudetechnik, der dort installierten technischen Einrichtungen und deren Nutzung, die Überprüfung und Optimierung der Regelungseinrichtungen, die Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Energiebezugsverträge, die Lenkung von Wartungs- und Instandhaltungsbemühungen, die Schulung der Gebäudeverantwortlichen und schließlich auch die Motivierung der Nutzer zu energiesparendem Verhalten. Cordula Weeske (SPD/Aspacher Demokraten) wollte wissen, ob die Person rein für kommunale Projekte zuständig sei, oder auch für Bürger beraten tätig werde. Die Bürgermeisterin verwies an dieser Stelle auf die Beratungsmöglichkeiten durch die Energieagentur Rems-Murr. „Da wollen wir nicht querschießen. Die Energiemanagement-Stelle ist vorrangig für kommunale Ansätze gedacht.“ Daniel Jacobi (FWV) regte an, die stelle nicht allein für 36 Monate auszuschreiben, sondern auch eine Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis in Aussicht zu stellen. „Die Personalsuche für eine befristete Stelle ist schwierig und der Bedarf wird ja auch weiter bestehen.“ Wenn sich die Arbeit bewähre, könne sie sich vorstellen, eine Fortsetzung des Energiemanagements anzustreben, so Welte-Hauff. Auch im Beschlussvorschlag war vom einem beabsichtigten kontinuierlichen Betrieb des Energiemanagements die Rede. Dies aber von vorneherein festzulegen, berge ein Risiko.
Immerhin: Nach Angaben der Gemeindeverwaltung beträgt das Kosten-Nutzen-Verhältnis beim kommunalen Energiemanagement 1:3 und die erzielbaren Kosteneinsparungen liegen bei 20 bis 30 Prozent. Auch stelle Linda Hecht eine beispielhafte Rechnung dafür an, welche Kosten durch die neue Stelle auf die Gemeinde zukommen: 62592 Euro im Jahr (inklusive Lohnnebenkosten) müssten aufgebracht werden. Zieht man den Anteil ab, welcher durch die Förderung bestritten wird, so belaufe sich der Eigenanteil der Kommune 18777 Euro im Jahr . Bei anderen Eingruppierungen erhöhen oder vermindern sich die Kosten jeweils. Zwar seien die Personalkosten im Haushaltsplan 2022 nicht eingeplant, sie könnten jedoch durch Minderaufwendungen im Personalbudget aufgrund nicht besetzter Stellen gedeckt werden.