Ex-Trigema-Chef

Neuer Termin für Wolfgang Grupps Gastauftritt bei Gregor Gysi in Tübingen

Seit seinem Suizidversuch hält sich Wolfgang Grupp mit öffentlichen Auftritten zurück. Doch 2026 wird der Ex-Trigema-Chef ein abgesagtes Gespräch mit Gregor Gysi in Tübingen nachholen.

Ex-Trigema-Boss Wolfgang Grupp tritt 2026 im Neuen Kunstmuseum Tübingen auf – in einer Gesprächsreihe des Linken-Politikers Gregor Gysi.

© Sebastian Gollnow/dpa

Ex-Trigema-Boss Wolfgang Grupp tritt 2026 im Neuen Kunstmuseum Tübingen auf – in einer Gesprächsreihe des Linken-Politikers Gregor Gysi.

Von Florian Dürr

Ob in Podcasts oder Talkshows – wenn sich Wolfgang Grupp in der Öffentlichkeit zu Wort meldete, waren Schlagzeilen am nächsten Tag garantiert. Mit seinen markigen und teils provozierenden Sprüchen lieferte der Ex-Trigema-Chef den Medien des Landes zuverlässig Stoff für kleinere Berichte – und stieß nicht selten eine öffentliche Diskussion über seine Positionen zu Homeoffice, Betriebsräten oder der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau an.

Doch seit seinem Suizidversuch am 7. Juli und dem anschließenden Krankenhausaufenthalt hält sich der Unternehmer mit öffentlichen Auftritten zurück. Auch ein bereits angesetzter Termin für die Gesprächsreihe „Gysis Begegnungen“ des Linken-Politikers Gregor Gysi im Neuen Kunstmuseum Tübingen wurde abgesagt: Am 20. Oktober dieses Jahres sprang der Entertainer Harald Schmidt für den 83-Jährigen ein. „Wolfgang Grupp kann aufgrund der Folgen seines Suizidversuches den Termin nicht wahrnehmen“, teilte das Museum mit.

Wolfgang Grupp machte nach dem Suizidversuch seine Altersdepressionen öffentlich

Nun soll das Gespräch zwischen Gysi und Grupp im Frühjahr 2026 nachgeholt werden, wie die „Südwest Presse“ zuerst berichtete: Am 2. März ab 19.30 Uhr werden die beiden Männer dann auf der Bühne im Neuen Kunstmuseum in Tübingen Platz nehmen. „In kurzweiligen Gesprächen mit Tiefgang und jeder Menge Humor präsentiert Gregor Gysi jeweils einen Gast im Neuen Kunstmuseum, spricht mit diesem über Leben und Erlebtes“, heißt es auf der Internetseite. Mit Wolfgang Grupp auf der Bühne können sich die Gäste sicher auf einen unterhaltsamen Abend freuen.

Nach seinem Suizidversuch im Juli wird der Unternehmer aber gewiss auch nachdenkliche Töne anstimmen. In einem Brief an die Trigema-Belegschaft machte der 83-Jährige im Sommer seine Altersdepressionen öffentlich. Nach der Übergabe des schwäbischen Textilunternehmens an seine Kinder Bonita und Wolfgang Grupp junior zum 1. Januar 2024 habe er sich Gedanken darüber gemacht, „ob man überhaupt noch gebraucht wird. Ich habe deswegen auch versucht, mein Leben zu beenden“, schrieb Grupp in dem Brief.

Jetzt scheint sich der Unternehmer aber wieder in der Lage zu sehen, öffentliche Auftritte wie im März 2026 wahrzunehmen – und vielleicht wieder die ein oder andere Schlagzeile zu produzieren.

Sie haben suizidale Gedanken? Hier wird Ihnen geholfen 

Wenn Sie selbst unter Depressionen leiden oder Suizidgedanken haben, wenden Sie sich bitte sofort an die Telefonseelsorge. Auch wenn eine nahestehende Person betroffen ist, zögern Sie nicht, die Telefonseelsorge zu kontaktieren. Telefonnummer: 0800 1110 111

Hilfe für Betroffene und Angehörige

Es ist wichtig, dass Eltern, Verwandte und Freunde besonders aufmerksam sind, wenn bei Kindern oder Jugendlichen Anzeichen von Depressionen oder Suizidgefahr auftreten. Im Jahr 2023 war Suizid die häufigste Todesursache bei jungen Menschen im Alter von 10 bis 25 Jahren.

Auch hier gibt professionelle Hilfe:

www.deutsche-depressionshilfe.de

Info-Telefon Depression für Betroffene und Angehörige: 0800 33 44 5 33

E-Mail-Beratung für Betroffene und Angehörige: bravetogether@deutsche-depressionshilfe.de

Kinder und Jugendtelefon: 116 111 (Montag bis samstags 14 bis 20 Uhr)

Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/

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Erstellt:
11. Dezember 2025, 10:02 Uhr

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