Neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge: Stillstand bei Suche

dpa/lsw Stuttgart/Heidelberg. Es mutet an wie ein Ping-Pong-Spiel: Auf der Suche nach einem neuen Standort für das Ankunftszentrum für Flüchtlinge fordern Innenministerium und Heidelberger Gemeinderat gegenseitig frische Vorschläge.

Im Ringen um ein neues Ankunftszentrum für Flüchtlinge in Heidelberg hat das Land die Suche nach weiteren Alternativen zum bisherigen Standort in der ehemaligen US-Siedlung Patrick-Henry-Village eingestellt. „Derzeit werden keine weiteren Prüfungen vorgenommen“, sagte ein Sprecher des Ressorts von Thomas Strobl (CDU).

Das Ministerium habe in einem rund eineinhalbjährigen und umfassenden Suchlauf alle möglichen bekannten Standorte geprüft. Das Areal „Wolfsgärten“ sei für sein Haus die einzige Option. Die Suche könne wieder aufgenommen werden, wenn die Stadt Heidelberg neue Vorschläge mache. „Der Ball liegt jetzt bei der Stadt.“

Die kommunale Seite sieht das genau umgekehrt. Der alte Gemeinderat hatte das Land aufgefordert, in Heidelberg und Umgebung eine Alternative zu den unbeliebten „Wolfsgärten“ zu suchen. Und aus dem Rathaus heißt es: „Es versteht sich von selbst, dass wir außerhalb unserer Gemarkungsgrenzen keine Vorschläge machen können.“

Das Ankunftszentrum für Baden-Württemberg beherbergt derzeit weniger als 1000 Flüchtlinge. Im ersten Halbjahr 2018 durchliefen 5076 Flüchtlinge die Einrichtung, davon 1228 aus Nigeria, 484 aus der Türkei und 456 aus Syrien. In Heidelberg werden sie gesundheitlich untersucht und registriert. Sie stellen dort auch den Asylantrag. Zum Vergleich: Im September 2015 sind noch 14 000 Schutzsuchende nach Baden-Württemberg gekommen.

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Erstellt:
12. August 2019, 05:59 Uhr

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