30 Grad und mehr im Südwesten
Neun Tricks, die bei großer Hitze helfen
In den kommenden Tagen dürfte es oft mehr als einen Ventilator brauchen. Neun Tipps, mit denen auch die größte Hitzewelle überstanden wird.

© Markus Lenhardt/dpa/Markus Lenhardt
Genug zu trinken, ist an heißen Tagen ein Muss. Was hilft sonst?
Von Michael Bosch
Vor allem in den baden-württembergischen Großstädten dürfte sich auch in diesem Sommer die Hitze wieder schier unerträglich stauen. Die erste Hitzewelle samt Hitzewarnung des Deutschen Wetterdiensts wurde in dieser Woche herausgegeben. In Baden-Württemberg wird es richtig warm – und es besteht die Gefahr, sich einen Sonnenbrand einzufangen.
Stuttgart ist bekannt dafür, dass sich die Hitze im Kessel besonders staut. Und: Der Südwesten gehört laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) zu den buchstäblichen Hotspots.
Was können Hitzegplagte tun, um besser mit sehr hohen Temperaturen fertig zu werden. Ein paar Tipps und Tricks:
- mit Wärmflasche ins Bett
- elektrische Geräte ausschalten
- lauwam duschen
- erfrischende Fußbäder
- die richtige Kleidung wählen
- leichte Kost bevorzugen
- Teppiche einrollen und lagern
- viel trinken, aber die richtigen Getränke
- lüften – aber zur richtigen Zeit
Was es mit den einzelnen Tipps auf sich hat, erfahren Sie im folgenden:
Hitzewarnung: Wann sollte man lüften?
Richtig lüften: Fenster aufreißen, während die Außentemperaturen weit über 30 Grad betragen?! Das ist nicht ratsam. Die beste Zeit zum Lüften liegt in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn die Temperaturen draußen angenehmer sind. Tagsüber sollten Fenster und Türen geschlossen bleiben, um die Hitze draußen zu halten. Um die Räume zusätzlich kühl zu halten, empfiehlt es sich, Rollos oder Vorhänge zu nutzen. Am besten hilft die Beschattung, wenn sie außerhalb der Fenster angebracht ist.
Klimageräte hingegen sind laut Verbraucherzentrale nicht empfehlenswert: Sie verursachen hohe Kosten, verbrauchen viel Strom und erweisen sich oft als weniger effektiv als erwartet.
Hitzewarnung: So viel sollte man an heißen Tagen trinken
An heißen Tagen benötigt der Körper besonders viel Flüssigkeit. Experten empfehlen, täglich mindestens zwei bis drei Liter Wasser zu trinken, idealerweise gleichmäßig über den Tag verteilt. Eiskalte Getränke sind weniger ratsam, da sie den Kreislauf zusätzlich belasten. Auch Alkohol und koffeinhaltige Getränke sind ungünstig, da sie dem Körper Wasser entziehen. Stattdessen eignen sich Wasser, ungesüßter Tee oder verdünnte Fruchtsäfte als geeignete Alternativen.
Hitzewarnung: Das richtige Essen
Schwere und fettige Mahlzeiten belasten den Körper. Daher empfiehlt es sich, auf leichte und wasserreiche Speisen wie Salate, Obst und Gemüse zurückzugreifen. Diese Nahrungsmittel liefern wichtige Vitamine und unterstützen die Regulierung des Flüssigkeitshaushalts. Ein bunter Obstsalat oder eine kalte Gurkensuppe bieten im Sommer erfrischende Alternativen. Zudem erzeugt ein Backofen für Aufläufe oder Sonntagskuchen erhebliche Wärme. Wer auf das Backen nicht verzichten möchte, sollte dies besser in den kühlen Morgen- oder Abendstunden tun.
Hitzewarnung: Die richtige Kleidung für warme Tage
Jetzt ist luftige Kleidung aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen gefragt. Helle Farben reflektieren das Sonnenlicht und verhindern, dass sich die Kleidung aufheizt. Der Tipp: Enge Schnitte und synthetische Stoffe am besten vermeiden, denn die lassen die Haut nicht atmen. Ein Sonnenhut oder eine Kappe schützt zusätzlich vor direkter Sonneneinstrahlung.
Hitzewarnung: Auch für Ventilatoren kann es zu heiß werden
Reicht der über die Haut streichende Luftzug des Ventilators nicht mehr für Abkühlung? Dann ist dieser Hack vielleicht eine Idee: Eine Schüssel mit Eiswürfeln vor den Propeller stellen, empfiehlt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA). Und wichtig: Laut den Experten sollten Ventilatoren nur bis zu Temperaturen von rund 35 Grad genutzt werden. Bei höheren Werten besteht laut BzGA Gefahr, dass die Luftbewegung von so heißer Luft die Überhitzung fördert.
Hitzewarnung: Sollte man öfter duschen?
Eine kalte Dusche klingt verlockend, wenn der Schweiß rinnt. Sie belastet den Körper aber eher: Der Körper muss sich danach wieder aufwärmen auf Außentemperatur - und das kostet Energie. Also lieber lauwarm duschen, das bringt ebenfalls schnelle Abkühlung und ist sanfter zum Kreislauf als eiskaltes Wasser. Zwischendurch helfen auch kalte Fußbäder oder ein feuchtes Tuch im Nacken, um die Körpertemperatur zu senken. Wer mag, kann auch die Unterarme unter kaltes Wasser halten – das wirkt wahre Wunder.
Bei Hitzewarnung: Fernseher besser mal ausschalten
Es ist offensichtlich, dass man an heißen Tagen auf unnötige Wärmequellen verzichten sollte. Dazu gehören zahlreiche Elektrogeräte. Jeder Computer, jeder Fernseher und jede Lampe trägt zur Erwärmung der Raumluft bei. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfiehlt, die Geräte vollständig vom Stromnetz zu trennen, da viele im Stand-by-Modus weiterhin Energie verbrauchen.
Die Spanier wissen, wie man mit Hitze umgeht
Bei Hitze kann man von der Siesta der Spanier lernen. Sport, Einkaufen oder Gartenarbeit? Am besten in die frühen Morgen- oder späten Abendstunden legen, wenn die Sonne weniger Kraft hat. Während der heißen Mittagszeit lässt es sich am besten im Schatten oder in kühlen Innenräumen aushalten. So wird der Kreislauf geschont.
Bewohner südlicher Länder machen es vor: Ihre Böden bestehen aus kühlen Fliesen oder angenehmen Holzbelägen, die eher nicht mit Teppichen belegt sind und in denen sich die Wärme nicht stauen kann. Daher am besten im Sommer die Teppiche einrollen und einlagern.
Auch bei Hitzewarnung mit Wärmflasche ins Bett
Dieser Tipp ist kein schlechter Scherz: An heißen Tagen verschafft man sich Abkühlung, wenn man mit der Wärmflasche ins Bett geht. Allerdings gefüllt mit kaltem Wasser, so der Rat der BzGA. Auch kühle Tücher auf Stirn, Unterschenkeln oder Unterarmen können dem Körper Wärme entziehen und das Einschlafen erleichtern. Und legen Sie Bettlaken und Schlafgewand kurz in einer Plastiktüte ins Eisfach.
Mit Material von dpa.