Narges Mohammadi
Nobelpreisträgerin berichtet von Drohungen
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi sitzt in einem berüchtigten Gefängnis in Teheran. Jetzt spricht sie von Drohungen durch das Regime.

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Narges Mohammadi berichtet von Drohungen.
Von red/dpa
Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi hat dem norwegischen Nobelkomitee von beunruhigenden Drohungen gegen sie erzählt. Die Menschenrechtsaktivistin habe dem Vorsitzenden Jørgen Watne Frydnes in einem „dringenden Telefonat“ berichtet, ihr sei direkt und indirekt damit gedroht worden, von Agenten des iranischen Regimes „physisch eliminiert“ zu werden, teilte das Komitee mit.
Mohammadi war 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielt ihn für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen und gegen die Todesstrafe im Iran sowie für ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit. Sie verbüßt eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.
Das Nobelkomitee teilte mit, man sei zutiefst besorgt wegen der Drohungen gegen Mohammadi, aber auch um alle Iranerinnen und Iraner, die ihre kritische Meinung äußerten. Frydnes rief die iranischen Behörden in der Mitteilung dazu auf, das Leben und die Meinungsfreiheit dieser Menschen zu schützen. Zuletzt hatte Mohammadi zusammen mit der iranischen Menschenrechtsaktivistin Shirin Ebadi, die ebenfalls Friedensnobelpreisträgerin ist, ein Ende des Krieges zwischen Israel und dem Iran gefordert.