Normungsinstitut will Diktierregeln überprüfen

dpa/lsw Berlin/Stuttgart. Heißt es bald wieder „N wie Nathan“ statt „N wie Nordpol“? Das Deutsche Institut für Normung (DIN) will früher als bisher geplant eine entsprechende Änderung der offiziellen Buchstabiertafel überprüfen. Das teilte ein Sprecher des Instituts am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit.

Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung. Foto: Bernd Weissbrod/dpa

Michael Blume, der Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung. Foto: Bernd Weissbrod/dpa

Zuvor hatte der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume eine Überarbeitung der sogenannten Norm DIN 5009 gefordert, die Diktierregeln festlegt. Die Nationalsozialisten hatten in den 30er Jahren hebräische Namen aus der Buchstabiertabelle getilgt. Die Änderungen seien nach der NS-Zeit nur teils zurückgenommen worden, hatte Blume kritisiert. Der Zentralrat der Juden unterstützte seinen Vorstoß.

Unter anderem aufgrund Blumes Vorstoßes werde die Überprüfung nun vorverlegt, so der Institutssprecher. „Der für die DIN-Norm 5009 „Diktierregeln“ zuständige Ausschuss wird die Überarbeitung der Norm auf das nächste Jahr vorziehen und die Hinweise von Dr. Blume in die Diskussion zur Überarbeitung der Norm einfließen lassen.“ Wie genau die DIN-Norm angepasst werde, könne man noch nicht sagen. Dafür sei ein Arbeitsausschuss aus externen Experten zuständig, der im nächsten Jahr zusammenkommen werde. „Der Bedarf einer Überarbeitung der Norm ist aber erkannt, so dass die Befassung mit der DIN-Norm 5009 vorgezogen wurde.“

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Erstellt:
6. November 2019, 10:25 Uhr

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