Notfallpläne liegen bei Unternehmen bereit

Wirtschaft drängt auf rasche Lösung aus Großbritannien

Stuttgart/FrankfurtVerbraucherschützer befürchten Rechtsunsicherheit, deutsche Firmen wirtschaftliches Chaos: Ein ungeregelter Brexit am 29. März könnte Staus an den Grenzen, Liefer- und Produktionsausfälle bis hin zu Engpässen bei der Arzneimittelversorgung bewirken. Die Notfallpläne liegen bei vielen Unternehmen in der Schublade. Die Zeit bis zum 29. März dränge, Großbritannien müsse jetzt rasch Lösungen aufzeigen, sagte derPräsident des Maschinenbauverbandes VDMA, Carl Martin Welcker.

Der Bundesverband für Groß- und Außenhandel sieht ein bilaterales Handelsvolumen von über 175 Milliarden Euro an deutschen Ein- und Ausfuhren von und nach Großbritannien in Gefahr. Allerdings laufen hinter den Kulissen Vorbereitungen, um ein komplettes Chaos zu verhindern.

„Unkalkulierbare Folgen“ befürchtet der Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg, Peer-Michael Dick. Großbritannien sei der sechstgrößte Absatzmarkt für Südwestunternehmen. Sie würden im Falle eines No-Deal-Brexits mit Zöllen und erheblicher Zollbürokratie belastet, die zu Verzögerungen an den Häfen führen. Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) nannte die Unsicherheit „Gift für die Handelsbeziehungen zwischen dem Land und dem Vereinigten Königreich“. Für den Luftverkehr zwischen Großbritannien und dem Kontinent schlug die EU eine Übergangsregelung vor: Er könnte auf dem Niveau von 2018 aufrechterhalten werden. Die Finanzmärkte blieben weitgehend unbeeindruckt, da der erwartete Ausgang der Parlamentsabstimmung bei Investoren „eingepreist“ war.

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Erstellt:
17. Januar 2019, 03:14 Uhr

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