Nothilfefonds für Studierende stößt auf geringe Nachfrage

dpa/lsw Stuttgart. Der Nothilfefonds des Wissenschaftsministeriums für Studierende während der ersten Welle der Corona-Krise ist nur von wenigen jungen Leuten in Anspruch genommen worden. 258 Anträge seien bis zum Auslaufen des Programms Ende Juli gestellt worden, teilte das Wissenschaftsministerium in einer Antwort auf eine Landtagsanfrage der FDP mit. Es seien 101 Anträge bewilligt, 60 abgelehnt und sieben zurückgezogen worden.

Studentierende lernen in einer Universitätsbibliothek. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Studentierende lernen in einer Universitätsbibliothek. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

Der wissenschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Nico Weinmann, sprach von einem „peinlichen Flop“ angesichts von fast 360 000 Studierenden im Land. Das Programm habe nicht geholfen, obwohl die Not der Studierenden groß gewesen sei, wie immerhin landesweit über 23 000 Anträge auf Überbrückungshilfen des Bundes während der Pandemie zeigten. „Leider wurde verpasst, die wirtschaftliche Situation der Studierenden in der aktuellen Krise genauer unter die Lupe zu nehmen.“

Ende April hatte das Wissenschaftsministerium den Fonds mit einer Million Euro für Härtefälle aufgelegt für Studierende, die wegen der Corona-Pandemie ihre Nebenjobs verloren hatten und damit in eine finanzielle Notlage gerieten. Das Land stellte zinslose Darlehen in Höhe von bis zu 450 Euro für die Monate April und Mai - somit insgesamt bis zu 900 Euro - zur Verfügung.

Warum die Unterstützungsangebote von Bund und Land von den Studierenden nicht stärker nachgefragt wurden, ist nach Angaben des Wissenschaftsministeriums nicht bekannt. Das Ministerium werde auch im Wintersemester die Entwicklung des Infektionsgeschehens, die Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit und die wirtschaftlichen Folgen für die Studierenden verfolgen und Unterstützung des Landes anbieten, teilte eine Sprecherin mit.

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Erstellt:
25. Oktober 2020, 09:45 Uhr

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