Öffentliche Schulden Ende 2020 im Jahresvergleich gewachsen
dpa/lsw Stuttgart/Wiesbaden. Wegen der Bewältigung der Corona-Krise sind die öffentlichen Schulden stark angestiegen. Die finanziellen Verpflichtungen des Landes Baden-Württemberg legten im vergangenen Jahr um 8,7 Prozent auf 47,9 Milliarden Ende 2020 zu, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände stiegen um 7,7 Prozent auf 9,3 Milliarden Euro.
Die öffentlichen Schulden in Deutschland sind Ende 2020 im Vorjahresvergleich um 273,1 Milliarden Euro (plus 14,4 Prozent) gewachsen. Die gesamte Schuldensumme von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen lag Ende des Jahres bei 2171,8 Milliarden Euro. Laut den Angaben entspricht das einer Pro-Kopf-Verschuldung von 26 128 Euro. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag dieser Betrag bei 22 857 Euro.
Gegenüber dem dritten Quartal 2020, als der höchste jemals in der Schuldenstatistik gemessene Schuldenstand verzeichnet worden war, sank die Verschuldung im vierten Quartal demnach um ein Prozent oder 22,6 Milliarden Euro.
Den stärksten Schuldenzuwachs verzeichnete Ende 2020 der Bund mit einem Anstieg um 18,1 Prozent auf 1403,4 Milliarden Euro. Die Verschuldung aller Bundesländer wuchs im Vorjahresvergleich um rund 10 Prozent und lag bei 635,8 Milliarden Euro. Mit Abstand am höchsten war der prozentuale Anstieg in Sachsen (plus 344 Prozent), gefolgt von Bayern (plus 38 Prozent) und Bremen (plus 31 Prozent). Die geringsten Zunahmen wurden in Sachsen-Anhalt (plus 1,6 Prozent), Rheinland-Pfalz (plus 3,4 Prozent) und Schleswig-Holstein (plus 3,9 Prozent) verzeichnet.
Die Gemeinden und Gemeindeverbände waren Ende 2020 mit 132,5 Milliarden Euro verschuldet. Im Vergleich zu Bund und Ländern war der Anstieg um 1,1 Milliarden Euro (plus 0,9 Prozent) allerdings gering. Regional verlief die Entwicklung aber recht unterschiedlich.
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