IBA-Projekt Stoll-Areal

Ökologischer Neuanfang auf Lost Place in Reutlingen

Das leer stehende Industrieareal der Firma Stoll in Reutlingen soll künftig moderne Arbeitsräume bieten – samt Gastronomie und begrüntem Flussufer. Das 100-Millionen-Euro-Vorhaben gehört nun zu den beispielgebenden Projekten der IBA’27.

Ein gemischtes Quartier mit reichlich Gastronomie und Grünflächen soll auf der Industriebrache in Reutlingen entstehen.

© Isin

Ein gemischtes Quartier mit reichlich Gastronomie und Grünflächen soll auf der Industriebrache in Reutlingen entstehen.

Von Tomo Pavlovic

In Reutlingen soll das brachliegende Stoll-Areal, der ehemalige Firmensitz des Flachstrickmaschinenherstellers Stoll am Fluss Echaz, zu einem gemischten Quartier umgebaut werden. Die Fläche wird frei, da Stoll seinen Firmensitz ins Industriegebiet Reutlingen-Betzingen verlagert.

Das Unternehmen Trias hatte das Gelände 2018 erworben und entwickelt unter der Federführung von Isin + Co Architekten das über zwei Hektar große Areal mit einem Investitionsvolumen von über 100 Millionen Euro. „Bis zu 700 Arbeitsplätze können hier in Zukunft geschaffen werden“, prognostiziert Cemal Isin, der Trias mit den Brüdern Tobias und Christian Grimminger leitet und für das Großprojekt verantwortlich zeichnet.

Neue Arbeitswelten

In enger Zusammenarbeit mit der Stadt Reutlingen plant Isin eine Renaturierung der Echaz, auch um den Hochwasserschutz zu verbessern. Der rund 3800 Quadratmeter große Bereich entlang des Flusses soll begrünt und als Erholungsfläche entwickelt werden. Das Projekt bietet etwa 33 000 Quadratmeter Flächen für Büros und Labore. Weiter sind Flächen für neue Arbeitswelten wie Co-Working-Spaces geplant, dazu sind noch Bildungseinrichtungen, Gaststätten, ein Hotel sowie ein Museum vorgesehen. Bauweise, Werkstoffe und Energiekonzept sollen unter ökologischen Gesichtspunkten gewählt werden. Vorhandene Gebäude sollen weitgehend erhalten, energetisch saniert und technisch modernisiert werden.

Beim Abriss alter Hallen sollen Materialien möglichst wiederverwendet werden. „Wir werden hier ein hochwertiges, klimaneutrales und energieautarkes Gewerbegebiet entwickeln und dabei den Hochwasserschutz deutlich verbessern“, sagt Oberbürgermeister Thomas Keck. Das Vorhaben wurde in das Netz der IBA’27 aufgenommen, weil es als Referenzprojekt für die Chancen einer Umnutzung alter Industriegeländen dient.

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Erstellt:
24. Mai 2023, 14:00 Uhr
Aktualisiert:
26. Mai 2023, 17:59 Uhr

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