Windenergie
Örsted-Aktie stürzt nach Stopp von Windpark-Projekt ab
Vor der US-Ostküste wird seit 2023 ein Windpark errichtet. Kurz vor der Fertigstellung stoppt die US-Regierung den Bau – mit dramatischen Folgen für den Aktienkurs.

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Wird es vor Rhode Island bald so aussehen? Vorerst liegt das Windpark-Projekt „Revolution Wind“ auf Eis.
Von Jelena Maier/AFP
Die Aktie des dänischen Energiekonzerns Ørsted ist am Montag stark gefallen, nachdem die US-Regierung den Baustopp für ein nahezu fertiggestelltes Offshore-Windparkprojekt vor der Küste von Rhode Island verhängt hat.
Mit Handelsbeginn in Kopenhagen sackte der Aktienkurs um 15,5 Prozent ab. Das Unternehmen will nun weitere Firmenanteile an die Börse bringen und so 60 Milliarden Kronen (acht Milliarden Euro) einnehmen.
Stopp des Örsted-Projekts wegen „Sicherheitsbedenken“
Die US-Behörde BOEM ordnete am Freitag einen Baustopp für das Revolution-Wind-Projekt an und verwies dabei auf „Bedenken hinsichtlich der Wahrung nationaler Sicherheitsinteressen“. Eine Überprüfung des Vorhabens soll nun folgen.
Das mit allen Genehmigungen ausgestattete Projekt vor der US-Ostküste ist zu 80 Prozent fertig. 45 von 65 Turbinen sind bereits installiert.
„Revolution Wind“ – Windpark vor den USA
- Gesamtkapazität: 704 MW, aufgeteilt in 400 MW (Rhode Island) und 304 MW (Connecticut)
- Turbinen: Insgesamt 65 Turbinen mit jeweils 11 MW Nennleistung
- Standort: etwa 28 Kilometer südlich von Rhode Island
- Versorgte Haushalte: über 350.000 Haushalte
- Kohlendioxidersparnis: vergleichbar mit dem Ausstoß von etwa 150.000 Autos
"Örsted prüft alle Optionen, um die Angelegenheit im Dialog mit den Genehmigungsbehörden und möglicherweise durch rechtliche Schritte zügig zu lösen", erklärte das Unternehmen nun. Es ist zu 50,1 Prozent im Besitz des dänischen Staates.
Donald Trump bringt Windenergie zum Stillstand
US-Präsident Donald Trump gilt als entschiedener Gegner der Windkraft. Kurz nach Amtsantritt seiner zweiten Amtszeit im Januar unterzeichnete er mehrere Dekrete, die den Windenergiesektor in den USA erheblich ausbremsten.
Dazu gehörten unter anderem das Einfrieren von Genehmigungen für Windenergieprojekte sowie die Aussetzung von Förderdarlehen.
Trumps Vorgänger Joe Biden von der Demokratischen Partei hatte den Ausbau erneuerbarer Energien massiv unterstützt. Trump dagegen setzt auf fossile Energieträger wie Erdöl.
Mit Agenturmaterial