Amoktat in Graz

Österreich steht still – Trauerminute für die Toten

Die Fahnen wehen auf halbmast, viele Veranstaltungen im Land sind abgesagt. Österreich ist am Tag nach dem Amoklauf immer noch unter Schock - und gedenkt der Toten mit einem Innehalten.

Die Polizei steht während der   Trauerminute am Stephansplatz in der Wiener Innenstadt.

© APA/dpa/Helmut Fohringer

Die Polizei steht während der Trauerminute am Stephansplatz in der Wiener Innenstadt.

Von red/dpa

Österreich hält inne. Nach dem Amoklauf in einer Schule in Graz stand um 10 Uhr für eine Minute das Land vielerorts still. So blieben unter anderem die 900 Busse, Straßen- und U-Bahnen in Wien für eine Minute kurz stehen. Die Trauerglocke des Wiener Stephansdoms mit einem besonders tiefen Klang wurde nach Angaben der Erzdiözese Wien geläutet. Auch in Graz sollte das öffentliche Leben kurz ruhen. Die österreichische Bundesregierung gedachte der Opfer bei ihrer wöchentlichen Kabinettssitzung. Das Länderspiel Österreich gegen San Marino war an diesem Tag nur Nebensache.

Ein 21-Jähriger hatte am Dienstag an seiner ehemaligen Schule in Graz mit zwei Schusswaffen zehn Menschen getötet und danach sich selbst das Leben genommen. Sein Motiv ist weiter unklar. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Mobbing-Erfahrungen eine Rolle spielten.

Geschockt zeigte sich unter anderem auch Fußballstar Marko Arnautović, der nach dem WM-Qualifikationsspiel gegen San Marino ans Mikro getreten war.

Selten hab ich ein Interview mehr gefühlt pic.twitter.com/lDvKD6VUIZ — Spritzweinpapi (@spritzweinpapi) June 10, 2025

Die Sicherheitsbehörden berichteten unterdessen von weiteren vereinzelten Drohungen gegen Schulen. Es habe Trittbrettfahrer gegeben, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Die Polizei habe jeweils Maßnahmen ergriffen.

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Erstellt:
11. Juni 2025, 11:10 Uhr
Aktualisiert:
11. Juni 2025, 14:07 Uhr

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