Oppenweiler bekommt einen Bürgerbus

Angebot startet testweise am 14. April – Fahrzeiten werden noch ausgearbeitet – Handballverein leiht das Fahrzeug aus

In Weissach im Tal fährt bereits ein Bürgerbus. Nun will auch Oppenweiler ein solches Angebot etablieren. Foto: A. Becher

© Pressefotografie Alexander Becher

In Weissach im Tal fährt bereits ein Bürgerbus. Nun will auch Oppenweiler ein solches Angebot etablieren. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

OPPENWEILER. Selbstständig einkaufen, andere Menschen treffen, ein bisschen was anderes sehen als das eigene Zuhause: All das steckt hinter dem Begriff Bürgerbus, mit dem die Gemeinde Oppenweiler nun ein neues und möglichst niedrigschwelliges Angebot für ihre Bürger schaffen will. Mit der Idee eines solchen Gefährts, das auf ehrenamtlicher Basis betrieben wird, geht Bernhard Bühler schon schwanger, seit er im Januar 2018 den Chefsessel im Oppenweiler Rathaus übernahm. Was in der Gemeinde Kernen im Remstal gut lief, wo Bühler zuvor als Haupt- und Personalamtsleiter tätig war, könnte auch in Oppenweiler klappen, dachte sich der frischgebackene Schultes.

Vor einigen Tagen wurde dann ein Abend für alle Interessierten zu dem Thema veranstaltet. Sechs Leute meldeten sich spontan bereit, als Fahrer des Bürgerbusses Touren zu übernehmen. Zehn Fahrer – so viele hatte Bühler in seinem Konzept vorgesehen – hat man längst beisammen. Auch das entsprechende Vehikel steht schon parat: Einen Monat lang wird der HCOB-Bus der Handballer dazu leihweise zur Verfügung stehen. „Erste Zielsetzung des Projekts ist es, den älteren und gehbehinderten Menschen das selbstständige Einkaufen zu ermöglichen. Ähnliche Modelle gibt es bereits in einigen Kommunen in der Region und demnächst wird dann auch Oppenweiler einen Bürgerbus haben“, so Bürgermeister Bühler.

An zwei Tagen jede Woche, jeweils dienstags und freitags, werden drei Routen abgefahren. Start und Ziel wird jeweils der Rewe-Parkplatz in Oppenweiler sein. Eine Route führt nach Norden in Richtung Reichenberg und Schiffrain, auf der zweiten Route geht es in den Hauptort in Richtung katholische Kirche und Bühlfeld, und die dritte Route führt nach Zell, Aichelbach und Reute/Törle. Bühler: „Diese Runden sollen dann jeweils zweimal abgefahren werden, einmal, um die Menschen abzuholen, und die zweite Runde, um sie wieder zurückzubringen.“

Änderungen in der Routenplanung sind noch möglich

Nach derzeitigem Planungsstand wird jeder der ehrenamtlichen Fahrer einen halben Tag im Monat im Einsatz sein, um den Bürgerbus zu steuern. Der Aufenthalt zum Einkaufen wurde auf eine Stunde festgesetzt. Die Routen sind so ausgelegt, dass die Nutzer insgesamt nicht zu lange im Bus sitzen müssen, bis der Wagen seine Tour komplettiert hat.

Die genauen Fahrzeiten müssen noch ermittelt werden, dazu wird sich das Projektteam nochmals treffen. Was schon klar ist: Das Angebot wird sich zunächst auf die Vormittage konzentrieren. Zum geplanten Start am Dienstag, 14. April, sollen die Haltestellen markiert und auch ein Fahrplan mit den entsprechenden Zeiten veröffentlicht werden. Vorher findet ein Probetag statt, an dem die Fahrer schon einmal den Bus kennenlernen sollen und das Gefühl, wie es sich damit fährt. Hierbei sollen auch die günstigsten Haltestellen ausgeguckt werden.

Ob sich das Angebot durchsetzt, werde sich zeigen. „Wenn eine größere Gruppe von Senioren das regelmäßig in Anspruch nimmt, dann hat sich der Zweck erfüllt“, meint der Bürgermeister. Wer beispielsweise oben am Reichenberg oder am Schiffrain wohne und nicht über ein Auto verfüge, der sei stark eingeschränkt in der Mobilität.

Ein Wunsch des Bürgermeisters wäre es auch, noch andere Ziele in die Busrouten zu integrieren, um auch Arztbesuche und dergleichen auf diese Weise zu ermöglichen. Auch bei der jetzigen Routenplanung sind künftig noch Änderungen möglich. Bühler: „Es ist ein Testbetrieb des Busses, und wir werden sehen, wie das Angebot angenommen wird.“

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Erstellt:
12. März 2020, 06:00 Uhr

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