Papst besucht Flüchtlinge in Zypern und Griechenland

dpa Rom/Nikosia. Papst Franziskus beginnt seine letzte Auslandsreise des Jahres. In Zypern und Griechenland will er sich ein Bild der Flüchtlingslage machen. Auch politische Dialoge sind geplant.

Papst Franziskus segnet ein Kind im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. An diesem Donnerstag beginnt der Pontifex seine fünftägige Reise in den Osten der Mittelmeerregion. Foto: picture alliance / dpa

Papst Franziskus segnet ein Kind im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos. An diesem Donnerstag beginnt der Pontifex seine fünftägige Reise in den Osten der Mittelmeerregion. Foto: picture alliance / dpa

Mit zwei symbolischen Begegnungen in Zypern und Griechenland will Papst Franziskus die Not von Flüchtlingen in den Fokus rücken.

An diesem Donnerstag beginnt der Pontifex seine fünftägige Reise in den Osten des Mittelmeers, wo Migranten auf teils gefährlichen Routen in die Europäische Union gelangen wollen.

Der Papst fordert seit Jahren Lösungen für die Krise. Auch bei der dritten Reise dieses Jahres und der 35. seines Pontifikats stehen für den Argentinier - neben Treffen mit Vertretern der orthodoxen Kirchen - persönliche Begegnungen mit notleidenden Menschen im Vordergrund.

Treffen mit Anastasiades

„Ich werde die Gelegenheit haben, mich einer verwundeten Gesellschaft zu nähern in Gestalt der so vielen Flüchtlinge, die Hoffnung suchen“, sagte der 84-Jährigen am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Am Nachmittag fuhr Franziskus wie immer vor Auslandsreisen in die Papstbasilika Santa Maria Maggiore von Rom, um zu beten.

Bevor am Freitag in Zypern ein konfessionsübergreifendes Treffen und Gebet mit Migranten geplant ist, trifft Franziskus schon am Donnerstag Präsident Nikos Anastasiades. Dieser will den Papst über die aktuelle Situation auf der geteilten Insel unterrichten. Den Nordteil hält seit 1974 die Türkei besetzt, eine von UN-Blauhelmen kontrollierte Sperrzone trennt die beiden Teile.

Hoffnung unter Maroniten

Vor allem die Religionsgruppe der katholischen Maroniten mit rund 8000 Menschen hofft, dass der Papst auf der Insel vermittelt, damit sie in ihre Häuser in den Norden zurückkehren können. Die beiden wichtigsten Dörfer liegen im unbewohnbaren Sperrgebiet.

Am Samstag steht nach Treffen mit orthodoxen Geistlichen und einer Messe im Stadion von Nikosia ein ökumenisches Gebet mit Migranten an. Es ist geplant, dass der Papst einige der Flüchtlinge mit sich nach Rom nimmt - das hatte er schon 2016 bei einem Besuch auf Lesbos gemacht. Offiziell wird das vom Vatikan nicht bestätigt, allerdings war von der Regierung in Zypern zu hören, dass über diesen Plan seit Wochen beraten wird. Im zweiten Teil der Reise in Griechenland kommt es zu einem zweiten Termin mit Migranten, wenn Franziskus von Athen eigens nach Lesbos zurückkehrt, um das dortige Lager zu besuchen.

© dpa-infocom, dpa:211202-99-223090/3

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Erstellt:
2. Dezember 2021, 04:40 Uhr

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