Pauschale für Elterntaxis: Kreis Peine beendet Testphase

dpa Peine. Wenn Kinder mit dem Elterntaxi zur Schule kommen und die Eltern dabei ein Chaos auslösen: Vielen ist das ein Dorn im Auge. Im niedersächsischen Peine sollen sogenannte Elterntaxis gefördert werden - das hat viel Kritik ausgelöst.

Das Schild „Elterntaxi“ steht vor der Grundschule Grimsehlweg in Hannover. Der Kreis Peine zahlte Eltern Kilometergeld, wenn sie ihre Kinder zur Schule fuhren. Foto: Peter Steffen/dpa

Das Schild „Elterntaxi“ steht vor der Grundschule Grimsehlweg in Hannover. Der Kreis Peine zahlte Eltern Kilometergeld, wenn sie ihre Kinder zur Schule fuhren. Foto: Peter Steffen/dpa

Nach Kritik an der finanziellen Förderung sogenannter Elterntaxis beendet der niedersächsische Landkreis Peine die Testphase vorzeitig.

Die Einführung einer Kilometerpauschale werde nicht wie geplant bis Ende September getestet, teilte Kreissprecher Fabian Laaß am Freitag mit. „Eine erste Auswertung und zahlreiche Gespräche unter anderem mit Schulen, Beförderungsunternehmen und der Polizei haben gezeigt, dass die geplante Entschädigung für Eltern, die ihre Kinder statt mit dem Bus mit dem Auto zur Schule bringen, viele andere Probleme mit sich bringt.“

Angesichts der Corona-Pandemie hatte der Kreis Peine in der vergangenen Woche angekündigt, Eltern für das Bringen der Kinder eine Pauschale von 30 Cent pro Kilometer anzubieten. Ziel sollte sein, die Busunternehmen zu entlasten. Das Vorgehen hatte aber viel Kritik ausgelöst. „Auch wenn Kreativität in Corona-Zeiten grundsätzlich wünschenswert ist, geht diese Aktion eindeutig in die falsche Richtung“, hieß es etwa vom Autoclub ADAC.

Der Kreis räumte am Freitag Fehler ein. In der Vorbereitung des Tests seien einige wichtige Faktoren wie die derzeitige Baustellen- und Umleitungssituation in Peine unberücksichtigt geblieben. Im südniedersächsischen Landkreis Northeim ist eine ähnliche Förderung mittlerweile indes bis zu den Herbstferien verlängert worden. Seit Ende April können dort 20 Cent pro Kilometer beantragt werden.

© dpa-infocom, dpa:200904-99-428371/2

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Erstellt:
4. September 2020, 10:59 Uhr

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