„Wir sind die Töchter“
Petition gegen Merz-Aussage sammelt 100.000 Unterschriften
Nach dem Kanzler-Aufruf „Fragen Sie mal Ihre Töchter“ mit Blick auf seine Aussage zum„Stadtbild“ melden sich vor allem Frauen zu Wort. Darunter sind zahlreiche Prominente.

© Lilli Förter/dpa
Eine Petition mit dem Titel „Wir sind die Töchter“ haben binnen 24 Stunden rund 100.000 Menschen unterschrieben. (Archivbild)
Von red/kna
Eine Petition mit dem Titel „Wir sind die Töchter“ haben binnen 24 Stunden rund 100.000 Menschen unterschrieben. Zu den prominenten Unterstützern und Unterstützerinnen zählen Klimaaktivistin Luisa Neubauer und Schauspielerin Marie Nasemann, wie die Plattform Innn.it am Mittwoch meldete. Die Petition hat den Zusatz „Rassismus nicht in unserem Namen!“.
Auf die Frage eines Journalisten, was er denn mit einem „problematischen Stadtbild“ meine, hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Montag in Berlin erklärt, „ich weiß nicht, ob Sie Kinder haben.
Und wenn unter diesen Kindern Töchter sind, dann fragen Sie mal Ihre Töchter, was ich damit gemeint haben könnte. Ich vermute, Sie kriegen eine ziemlich klare und eindeutige Antwort. Ich habe gar nichts zurückzunehmen“.
„Keine Angst vor Vielfalt“
Die Petition wurde von der Gründerin der Aktionskünstler-Gruppe „Radikale Töchter“ am Dienstag gestartet. Die Botschaft der Unterzeichner und Unterzeichnerinnen sei „Wir sind die Töchter, die keine Angst vor Vielfalt haben - aber vor Ihrer Politik. Wir sind die Töchter, die sich für Ihren Rassismus nicht einspannen lassen“.
Die Initiatorin wirft dem Kanzler vor, mit seinen Worten Rassismus zu normalisieren und Menschen mit Migrationsgeschichte zum Feindbild zu machen.
Statt über das „Stadtbild“ zu reden, plädiert sie dafür, sich „mit den wirklichen gesellschaftlichen Problemen auseinanderzusetzen: Rassismus, soziale Spaltung und Gewalt gegen Frauen - allem voran Femizide“. Am Dienstagabend hatten mehrere tausend Menschen vor der CDU-Parteizentrale gegen das Statement des Kanzlers protestiert.