Zolldrohungen von Donald Trump
Pfizer stellt billigere Medikamente in Aussicht
Laut dem Pharmakonzern Pfizer zahlen US-Bürger künftig weniger für Medikamente. Donald Trump hatte zuvor mit hohen Zöllen auf im Ausland produzierte Arzneimittel gedroht.
Von jbr/AFP
Der US-Pharmariese Pfizer hat günstigere Arzneimittelpreise in den Vereinigten Staaten in Aussicht gestellt. Pfizer-Chef Albert Bourla sagte am Dienstag bei einem Auftritt mit Präsident Donald Trump in Washington, viele US-Bürger würden künftig im Rahmen einer Vereinbarung mit der Regierung weniger für Medikamente zahlen. Trump sagte Pfizer im Gegenzug eine dreijährige Ausnahme von den geplanten Zöllen auf Medikamente zu.
Trump behauptete, US-Bürger würden künftig „die niedrigsten Preise“ für Arzneimittel zahlen. Um welche Medikamente es bei der Vereinbarung mit Pfizer geht, blieb allerdings unklar. Dennoch legte der Aktienkurs von Pfizer an der New Yorker Wall Street zeitweise um rund fünf Prozent zu.
Der US-Präsident hatte Mitte Mai ein Dekret für niedrigere Arzneimittelpreise unterzeichnet. Trump zufolge sollen damit die Kosten für in den USA verkaufte Medikamente an den niedrigsten Preis gebunden werden, der in anderen Ländern für dasselbe Mittel gezahlt wird.
Trump spricht von möglichem Aufschlag von 100 Prozent
Zugleich drohte er Pharmakonzernen mit hohen Zöllen, wenn sie nicht in den USA produzieren. Vergangene Woche hatte Trump von einem möglichen Aufschlag von 100 Prozent auf „alle Marken- oder patentierten Arzneimittel“ ab dem 1. Oktober gesprochen.
Nach einer Studie der Denkfabrik Rand Corporation zahlen US-Bürger im Schnitt zweieinhalb Mal so viel für rezeptpflichtige Arzneimittel wie Menschen in EU-Ländern wie Frankreich. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit (2017-2021) versucht, die Medikamentenpreise in den USA zu senken. Seine Pläne scheiterten jedoch am Widerstand der Pharmaindustrie.