Aktenzeichen XY Update

Phantombild löst über 50 Hinweise aus

Neue Hinweise nach der XY-Sendung vom 26. November: Eine auffällige Handschuhtechnik, zwei neue Zeugen in einem 40 Jahre alten Kindermord und über 50 Reaktionen auf ein Phantombild bringen gleich drei schwere Fälle in Bewegung.

Fabian Puchelt gibt Auskunft, welche Hinweise zur letzten Aktenzeichen-XY-Sendung eingegangen sind.

© ZDF und Saskia Pavek

Fabian Puchelt gibt Auskunft, welche Hinweise zur letzten Aktenzeichen-XY-Sendung eingegangen sind.

Von Katrin Jokic

Eine Woche nach der „Aktenzeichen XY“-Sendung vom 26. November 2025 liegen den Ermittlern neue Hinweise zu drei schweren Fällen vor. Die Spanne reicht von einem brutalen Überfall auf eine Unternehmerfamilie über einen jahrzehntealten Kindermord bis zu einem tödlichen Raub an einem 91-Jährigen.

Die nächste Aktenzeichen-Sendung läuft am 21. Januar 2026.

Überfall in Altenstadt-Illereichen: Spur führt ins Reinigungsgewerbe

Der erste Fall betrifft einen Raubüberfall auf einen Geschäftsmann und seine Familie am 8. Juni 2025. Die Familie war nach einem Restaurantbesuch in ihre Villa in Altenstadt-Illereichen zurückgekehrt, als mehrere Täter sie angriffen.

Besonders aufgefallen war ein Detail: Einer der Täter trug gelbe Haushaltshandschuhe, deren Handgelenkpartien nach außen umgekrempelt waren. Die Ermittler fragten in der Sendung explizit, wer Handschuhe so trägt – und warum.

Nach Ausstrahlung meldeten sich mehrere Zuschauer mit derselben Einschätzung: Im Reinigungsgewerbe wird diese Technik genutzt, damit sich Flüssigkeiten im nach außen gekrempelten Bereich sammelt und nicht den Arm hinunterläuft.

Damit haben die Ermittler erstmals eine konkrete Spur, die auf eine berufliche Nutzung der Handschuhe oder Erfahrung im Reinigungsbereich hindeuten könnte.

XY-Experte Fabian Puchelt zeigte außerdem eine Walther PPK aus der Waffenreferenzkammer. Eine solche Pistole könnte bei dem Überfall verwendet worden sein. Auch hierzu werden weiterhin Hinweise gesucht.

Mord an der 5-jährigen Zeynep (1986): Zwei neue Zeugen

Der zweite Fall berührte das Publikum am stärksten: Die damals fünfjährige Zeynep verschwand 1986 aus der elterlichen Wohnung und wurde am nächsten Morgen erstochen in der Nähe aufgefunden. Der Täter ist bis heute unbekannt.

Die Reaktionen nach der Sendung waren ungewöhnlich deutlich: Mehrere Zuschauer erhöhten freiwillig die Belohnung, die ursprünglich bei 5.000 Euro lag. Mittlerweile beträgt sie mehr als 16.000 Euro.

Noch wichtiger für die Ermittler: Zwei Personen, die 1986 Zeugen hätten sein können, meldeten sich nun erstmals.

Allerdings fehlt weiterhin ein entscheidender Teil der Öffentlichkeit: Aus der türkischen Community sind bislang keine Hinweise eingegangen. Fabian Puchelt appellierte deshalb noch einmal eindringlich an türkische oder türkischstämmige Zeugen, die möglicherweise Hinweise zum Mord an Zeynep geben können.

Raub an 91-Jährigem: Phantombild löst über 50 Hinweise aus

Der dritte Fall betrifft einen Überfall, der im Februar 2024 in Norddeutschland verübt wurde. Zwei Täter drangen nachts in das Haus eines alleinlebenden 91-jährigen Mannes ein, fesselten ihn und forderten Geld. Der Senior überlebte zunächst, starb jedoch ein Jahr später an den Folgen der Tat.

In der XY-Sendung wurde ein Phantombild eines der Täter gezeigt – und sorgte für eine massive Resonanz: Über 50 Hinweise bezogen sich allein auf das gezeigte Bild.

Ein Hinweis stach besonders heraus: Ein ehemaliger Häftling aus der JVA Bremen will den Mann vom Phantombild als früheren Mitinsassen erkannt haben. Der Tipp ging direkt im Studio bei Stephanie Wossilus vom LKA Bayern ein. Die Ermittler prüfen nun, ob der benannte Ex-Insasse tatsächlich einer der Täter sein könnte.

Fazit

Die Sendung vom 26. November hat erneut gezeigt, wie wichtig die Öffentlichkeitsfahndung für ungelöste Fälle ist. Ob berufsspezifische Hinweise zu Handschuhen, neue Zeugen nach fast 40 Jahren oder ein exakter Wiedererkennungsfaktor bei einem Phantombild: Jeder der drei Fälle hat durch die Resonanz der Zuschauer neue Impulse bekommen – und möglicherweise entscheidende Schritte Richtung Aufklärung gemacht.

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Erstellt:
3. Dezember 2025, 17:40 Uhr

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