Pistolenräuber von Oppenau hatte Schreiben an Familie dabei

dpa/lsw Oppenau. Der Pistolenräuber von Oppenau im Schwarzwald hat bei seiner Festnahme einen Brief an seine Familie dabei gehabt. Das persönliche Schreiben sei für den Fall gedacht gewesen, dass ihm bei der Flucht etwas zustoße, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Der 31-Jährige hatte sich nach seiner Festnahme am vergangenen Freitag den Ermittlern gegenüber ausführlich zu seiner Flucht geäußert.

Ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht fährt über eine Straße. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Ein Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht fährt über eine Straße. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild

Während der fast sechstägigen Suche nach ihm habe er sich tagsüber in Gruben und Erdlöchern versteckt und sich hauptsächlich nachts bewegt. Sein Handy habe der Deutsche ohne festen Wohnsitz ausgeschaltet, um nicht geortet werden zu können. Weil er Polizeihubschrauber wahrgenommen habe, sei er davon ausgegangen, dass nach ihm gesucht werde, teilten die Ermittlungsbehörden mit.

Für seine Flucht hatte der 31-Jährige den Angaben zufolge nur wenige Dinge zusammengerafft, Lebensmittel waren nicht dabei. Daher habe der Mann in den knapp sechs Tagen hauptsächlich Wasser zu sich genommen.

Der 31-Jährige hatte am 12. Juli bei einer Kontrolle in einer illegal von ihm genutzten Gartenhütte vier Polizisten gezwungen, die Dienstpistolen abzulegen, und war damit geflüchtet. Ein Großaufgebot der Polizei suchte tagelang nach ihm. Am 17. Juli wurde er in einem Wald festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Nach ersten Aussagen gegenüber der Polizei habe er auf Anraten seines Anwalts keine weiteren Angaben mehr gemacht. Ihm wird unter anderem schwere räuberische Erpressung vorgeworfen. Die Polizei untersucht auch seine Waffe, nach Angaben des Täters eine Schreckschusspistole.

Weil der Mann bei seiner Festnahme einen Polizisten mit einer Axt verletzt haben soll, wird gegen ihn auch wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Der 31-Jährige selbst sei nicht nennenswert verletzt worden.

Zum Artikel

Erstellt:
22. Juli 2020, 13:14 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Lesen Sie jetzt!