Polizei ahndet Corona-Verstöße aus dem Zeppelin

dpa/lsw Ravensburg. Nur weil Ostern ist, pausiert das Coronavirus nicht. Gerade weil das herrliche Osterwetter geradezu zu Gruppenaktivitäten einlädt: Die Polizei beobachtet von luftiger Höhe aus.

Ein Polizist verfolgt vom Zaun aus den Start des Zeppelin NT (Neue Technik). Foto: Felix Kästle/dpa

Ein Polizist verfolgt vom Zaun aus den Start des Zeppelin NT (Neue Technik). Foto: Felix Kästle/dpa

Sechs Beamte kontrollieren seit Freitag von Bord eines Zeppelins aus, ob sich die Menschen in der Region Bodensee-Oberschwaben an die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus halten.

Nach Angaben des Ravensburger Polizeipräsidiums können die Beamten aus dieser Höhe Menschengruppen im öffentlichen Raum besser erkennen als vom Streifenwagen aus. Zudem eigne sich der Zeppelin NT wegen seines leisen Flugs besonders für eine derartige Mission, hieß es kürzlich in einer Mitteilung. Die Deutsche Zeppelin-Reederei in Friedrichshafen stellt das Luftschiff für den Einsatz zur Verfügung. Geplant sind mehrere Flüge von Karfreitag bis Ostermontag.

Verstöße gegen die Corona-Verordnung seien kein Kavaliersdelikt, sondern das genaue Gegenteil, teilte ein Polizeisprecher mit. „Deshalb gilt es jetzt, alle Register zu ziehen. Genau das tun wir, und zwar von A wie Abstand bis Z wie Zeppelin.“

Mit dem Überflug im Gebiet des Polizeipräsidiums Ravensburg-Bodenseekreis und der Landkreise Ravensburg und Sigmaringen werden laut dem Polizeisprecher 3500 Quadratkilometer Fläche abgedeckt. „Dabei respektieren wir selbstverständlich die Privatsphäre der Menschen, wir fliegen zumeist in etwa 300 Metern Höhe und fertigen keine Detailaufnahmen in private Bereiche hinein, sondern fokussieren uns auf das Erkennen von Menschengruppierungen. Niemand muss sich sorgen, dass wir den Leuten „auf den Teller schauen“.“

Zum Artikel

Erstellt:
10. April 2020, 16:37 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen