Polizeipräsident Roland Eisele sagt „ade“

Verabschiedung in den Ruhestand – Nachfolger Reiner Möller offiziell ins Amt eingesetzt

Staatssekretär Wilfried Klenk verabschiedete Roland Eisele und gratulierte dem neuen Polizeipräsidenten Reiner Möller (von links). Foto: G. Habermann

© Gabriel Habermann

Staatssekretär Wilfried Klenk verabschiedete Roland Eisele und gratulierte dem neuen Polizeipräsidenten Reiner Möller (von links). Foto: G. Habermann

Von Andrea Wüstholz

AALEN/WAIBLINGEN. Zusammen werfen sie knapp 84 Dienstjahre in die Waagschale: Polizeichef Roland Eisele ist nach mehr als vier Jahrzehnten im Dienst gestern in Aalen feierlich in den Ruhestand verabschiedet worden, und sein Nachfolger Reiner Möller will es noch mal wissen: „Ein Traum wird wahr.“

Der Wechsel an der Spitze des Polizeipräsidiums Aalen ist nahtlos gelungen; diesmal blieb der Chefsessel nicht wie 2015/2016 monatelang verwaist. Längst nicht alle Stellen bei der Polizei werden so schnell wieder besetzt. Um die drängende Personalnot bei der Polizei ging es nur am Rande der Feier im großen Sitzungssaal des Landratsamts in Aalen. Verabschiedung und Amtseinsetzung zugleich galt’s zu feiern, und zu solchen Anlässen muss auch mal Raum sein fürs Positive. „Es war mir eine Ehre, hier Präsident zu sein“, sagte der gebürtige Waiblinger Roland Eisele, der im März 2016 Polizeichef in Aalen wurde. Vor einer Vielzahl von Zeugen versprach er, künftig mehr Zeit für seine Enkel aufzubringen. Ferner ist er kürzlich in seiner Heimatgemeinde in den Gemeinderat gewählt worden. Reiner Möller freut sich, „eines der attraktivsten und bedeutendsten Ämter“ bei der Polizei übernehmen zu dürfen. „Sie waren ein klasse Chef“, bescheinigte Polizeivizepräsident Bernhard Weber dem angehenden Pensionär Eisele. Als „bedeutende Führungspersönlichkeit“ und als Polizist, der „sein ganzes Herzblut“ in die jeweilige Aufgabe gesteckt habe, würdigte Staatssekretär Wilfried Klenk den scheidenden Polizeipräsidenten. Eisele habe, wenn nötig, „klare Kante“ gezeigt und sei ansonsten „ein Chef zum Anfassen“ gewesen: „Bei ihm stand die Tür immer offen.“

„Sie haben die Polizei in der Mitte der Gesellschaft verankert“, lobte Klaus Pavel, Landrat im Ostalbkreis. Er ist natürlich voll und ganz zufrieden mit der Entscheidung, dass sich das Zentrum des im Zuge der Polizeireform 2014 entstandenen Polizeipräsidiums Aalen im Ostalbkreis befindet. Der Waiblinger Oberbürgermeister Andreas Hesky, der bei der Feier als Vertreter der Kommunalbehörden ein Grußwort an die Gäste richtete, hätte selbstredend „lieber in einem Polizeipräsidium Waiblingen gesprochen.“ Nichtsdestotrotz: Obwohl die Bürger im Gebiet des PP Aalen „verhältnismäßig sicher“ leben, „ist das subjektive Sicherheitsbedürfnis groß und nimmt allerorten weiter zu.“ Der Personalmangel bei der Polizei trägt sicher nicht dazu bei, das Sicherheitsempfinden zu verbessern. Von einer „gigantischen Herausforderung“ sprach der Personalratsvorsitzende Manfred Ripberger. Nicht nur er hält den neuen Polizeichef Reiner Möller für „die allerbeste Besetzung, die wir uns vorstellen können.“ Mit ein paar flotten Sprüchen brachte der Leitende Oberstaatsanwalt Siegfried Mahler die Gästeschar zum Lachen. Er betonte die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Justiz – und stimmte sich schon mal ein auf seine eigene Verabschiedung in den Ruhestand, die kurz bevorsteht.

Zur Person
Eisele und Möller

Roland Eiseles Laufbahn begann 1976. Er war viele Jahre bei der Landespolizeidirektion in Stuttgart tätig, leitete die Verkehrspolizei-Inspektion, später den Führungs- und Einsatzstab in Böblingen, dann das Lagezentrum im Innenministerium. Der Mord an einer Polizistin in Heilbronn fiel in seine Amtszeit als Präsident der dortigen Polizeidirektion. 2016 übernahm Eisele die Leitung in Aalen.

Reiner Möller ist der neue Präsident des Polizeipräsidiums (PP) Aalen, das für die Landkreise Rems-Murr, Ostalb und Schwäbisch Hall zuständig ist. Der 57-Jährige ist vor 40 Jahren in den Polizeidienst eingetreten. Im Jahr 2014 übernahm er die Leitung der Kriminalpolizeidirektion beim PP Aalen. Davor war er bei der Polizei und im Innenministerium in verschiedenen Bereichen tätig. 2004 bis 2008 war Möller stellvertretender Kommandoführer des Spezialeinsatzkommandos der Polizei Baden-Württemberg, später Gesamtprojektverantwortlicher Digitalfunk im Innenministerium.

Zur Führungsriege des PP Aalen zählt Möller seit Beginn an. Im Zuge der Polizeireform wurden 2014 drei Direktionen zum neuen PP Aalen zusammengeführt. Möller: „Die drei Landkreise haben sich im PP Aalen, das kann ich Ihnen echt versichern, hervorragend zusammengefunden. So wie es ist, passt es zusammen.“

Als Polizeipräsident wird er eine Dienststelle mit rund 1600 Beschäftigten leiten. In den drei Landkreisen leben rund 930000 Menschen.

Möller lebt im Rems-Murr-Kreis.

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Erstellt:
26. Juli 2019, 06:00 Uhr

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