Verkäufe im ersten Halbjahr

Porsche verkauft weniger Autos – E-Macan startet erfolgreich

Der Stuttgart Sportwagenhersteller Porsche steigert die E-Quote durch das neue Modell. In China ist kein Ende der Talfahrt in Sicht. Andere Regionen gleichen das Minus teilweise aus.

Der vollelektrische Macan ist für Porsche ein Erfolgstreiber.

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Der vollelektrische Macan ist für Porsche ein Erfolgstreiber.

Von Klaus Köster

Der Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche hat im ersten Halbjahr dieses Jahres weltweit sechs Prozent weniger Autos verkauft als in der gleichen Zeitspanne des Vorjahres. Während in Nordamerika und in den Übersee- und Wachstumsmärkten ein Plus von zehn Prozent zu verzeichnen war, ging der Absatz in Europa und vor allem in China deutlich zurück. In China liegt das Minus bei 28 Prozent, was Porsche auf den weiter harten Wettbewerb und den kaum entwickelten Markt für luxuriöse E-Autos zurückführt. Das wirkt sich vor allem auf den E-Luxussportwagen Taycan aus.

Der Absatz des Taycan sank um sechs Prozent. Positiv auf die Absatzzahlen wirkt sich das neue Modell E-Macan aus, von dem knapp 26 000 Fahrzeuge verkauft worden. Die vollelektrische Variante hat damit die mit Verbrennungsmotor deutlich überflügelt; drei von fünf verkauften Fahrzeugen dieses Modells fahren bereits voll elektrisch.

Jedes dritte Auto hat einen E-Antrieb an Bord

Der Macan treibt auch die Elektrifizierung der gesamten Modellpalette deutlich voran; mit einem Anteil von 23,5 Prozent ist inzwischen fast jedes vierte verkaufte Porsche-Fahrzeug vollelektrisch. Nimm man die Hybridfahrzeuge hinzu, beträgt der Anteil bereits über ein Drittel. Insgesamt ist der Absatz des Macan mit dem neuen Modell um 15 Prozent gestiegen.

Deutliche Rückgänge gab es bei den Modellen 718 Boxster und 718 Cayman, deren Absatz um 12 Prozent sank – vor allem wegen der Angebotslücke bei dieser Modellreihe. In der EU kann das Modell als Verbrenner nicht mehr verkauft werden, weil Porsche auf eine neue Zertifizierung nach neuen Regeln zur Cyber-Sicherheit verzichtete; zugleich verzögert sich die E-Variante wegen Problemen mit der Batterie deutlich.

Sondereffekte beeinflussen Zahlen

Auch beim Absatzrückgang des Geländewagens Cayenne um 23 Prozent spielen Sondereffekte eine Rolle. Bei diesem Modell stockte die Auslieferung einst zeitweise wegen Softwareproblemen, so dass die Auslieferungszahlen im vergangenen Jahr besonders hoch ausfielen. Vom Taycan wurden sechs Prozent weniger verkauft.

Mit freundlicheren Marktbedingungen rechnet Porsche in den kommenden Monaten nicht. „Wir erwarten ein weiter herausforderndes Umfeld“, sagt Vertriebsvorstand Matthias Becker. Man werde Nachfrage und Angebot weiter gemäß der Strategie „value over volume“ aussteuern – also lieber auf Stückzahlen verzichten, als gute Absatzzahlen mit übermäßigen Rabatten zu erkaufen.

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Erstellt:
8. Juli 2025, 09:20 Uhr

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