Prävention gegen Antisemitismus: Polizeirabbiner benannt

dpa/lsw Stuttgart. Baden-Württemberg bekommt nach eigenen Angaben als erstes Bundesland Polizeirabbiner. Sie sollen künftig angehenden Polizeibeamten notwendiges Wissen über das jüdische Leben in Deutschland vermitteln, teilte das Innenministerium am Mittwoch mit. Darüber hinaus stünden die Polizeirabbiner allen Beschäftigten der Polizei und deren Angehörigen als Vertrauens- und Ansprechpersonen zur Verfügung.

Der Rabbiner Shneur Trebnik. Foto: picture alliance / dpa

Der Rabbiner Shneur Trebnik. Foto: picture alliance / dpa

Für Württemberg wird der Ulmer Rabbiner Shneur Trebnik berufen, für den badischen Landesteil Moshe Flomenmann aus Lörrach, wie ein Sprecher mitteilte. Sie sollen zu Beginn des neuen Jahres ihren Dienst antreten. Das Innenministerium unterzeichnete mit den Israelitischen Religionsgemeinschaften in Baden und in Württemberg eine Vereinbarung, die zunächst für zwei Jahre gilt.

„Die Polizei als Hüterin unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung muss bei der Bekämpfung des Antisemitismus mit allerbestem Beispiel vorangehen“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU). „Unsere Polizei steht für Offenheit und Toleranz - und damit fest auf dem Boden der Verfassung.“ Rami Suliman, Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, sagte: „Ich hoffe, dass unser Land das Vorbild und der Vorreiter sein wird für entsprechende Vereinbarungen in allen Bundesländern.“

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Erstellt:
30. Dezember 2020, 10:25 Uhr

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