Praxisärzten gehen Atemschutzmasken aus

dpa/lsw Stuttgart. Praxisärzten im Südwesten gehen Schutzmasken und -brillen gegen das Coronavirus aus: „Wir verfügen nur noch für wenige Tage über Schutzmaterial für die Abstriche“, sagte der Vorsitzende des Mediverbundes, Werner Baumgärtner, am Montag in Stuttgart. Auch Schutzkleidung sei rar. „Diese Woche ist Ende Gelände“, betonte der Chef der Ärzteorganisation in Baden-Württemberg. Sozialministerium und Kassenärztliche Vereinigung müssten darauf hinwirken, dass den Ärzten Material etwa aus dem Katastrophenschutz bereitgestellt werde.

Eine Atemschutzmaske (partikelfiltrierende Halbmaske) der Schutzklasse FFP2 (Filtering Face Piece). Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Eine Atemschutzmaske (partikelfiltrierende Halbmaske) der Schutzklasse FFP2 (Filtering Face Piece). Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Zudem appellierte der Allgemeinmediziner an die Bevölkerung, bei Symptomen wie Fieber und Husten zuhause zu bleiben, sich beim Hausarzt zu melden und gegebenenfalls dessen Hausbesuch abzuwarten. „Wir werden derzeit bombardiert mit Telefonanfragen und Patienten, die wegen Beschwerden vorstellig werden.“

Baumgärtner erläuterte, wer in seine Praxis komme und den Verdacht äußere, mit dem Virus infiziert zu sein, werde in einen separaten gut lüftbaren Warteraum geführt. Wenn ein Praxisbesucher aber keinerlei Symptome für eine Lungenerkrankung zeige, müsse er den Test auf Corona selbst bezahlen, wenn er ihn dennoch wünsche. Er kostet 200 Euro. „Das wollen die Leute dann doch nicht.“

Der Mediziner prognostiziert, dass das Virus sich noch monatelang weiter ausbreite, insbesondere durch Infizierte, die davon nichts wissen.

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Erstellt:
2. März 2020, 13:57 Uhr

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