Professionell „beachen“ in den Murrbädern

Im Wonnemar-Freibad in Backnang stehen seit wenigen Tagen zwei neue Beachvolleyballfelder für die Badegäste parat. Diese hat die Stadt auf Wunsch des TSG Backnang erneuern lassen. Die neuen Anlagen entsprechen nun den offiziellen Voraussetzungen für Wettkämpfe.

Backnangs erster Bürgermeister Siegfried Janocha (links vorne) hofft auf dem Foto vermutlich, dass der Ball ins Aus fliegt. Von links: Johannes Ellrott, Siegfried Janocha, Kerstin Drösler, Christian Eisenmann, Wolfgang Sterzel und Rolf Hettich. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Backnangs erster Bürgermeister Siegfried Janocha (links vorne) hofft auf dem Foto vermutlich, dass der Ball ins Aus fliegt. Von links: Johannes Ellrott, Siegfried Janocha, Kerstin Drösler, Christian Eisenmann, Wolfgang Sterzel und Rolf Hettich. Foto: Alexander Becher

Von Anja La Roche

Backnang. Sportsfreunde aufgepasst: Im Freibad der Murrbäder in Backnang wurden die zwei Beachvolleyballanlagen erneuert. Die Stadt Backnang hat hierbei die Kosten von rund 13 000 Euro getragen. Die beauftragte Firma installierte die neue Vorrichtung. Da die Spielfelder nun den internationalen Beachvolleyballregeln entsprechen, können dort zukünftig auch offizielle Wettkämpfe ausgerichtet werden. Zudem ist die Höhe des Netzes nun einfacher verstellbar. Für die Pflege der Anlage ist die Betreibergesellschaft Interspa von den Murrbädern verantwortlich. Diese hat sich auch um die Sandreinigung gekümmert.

Laut dem Deutschen Volleyball-Verband kam Beachvolleyball erstmals in den 20er-Jahren an kalifornischen Stränden auf. Ende der 80er-Jahre fand das erste Turnier in Deutschland statt. Die leicht abgewandelte Form des klassischen Volleyballs – es spielen zwei statt sechs Spieler in einem Team und der Boden besteht aus Sand – ist auch in Backnang vertreten. Besonders die jugendlichen Volleyballer der TSG Backnang 1846, Turn- und Sportabteilung, widmen sich dieser Sportart. Allerdings fehlte es in der Murrmetropole bislang an wettkampfnormierten Anlagen. „Es kam der Wunsch nach geeigneten Trainingsmöglichkeiten auf“, sagt TSG-Volleyballtrainer Wolfgang Sterzel. Der Verein wünschte sich zudem, selbst Beachvolleyballturniere ausrichten zu können.

Badegäste und Wettkampfsportler profitieren gleichermaßen

Mit dieser Idee wandte sich Wolfgang Sterzel im Februar an die Stadt und traf sogleich auf offene Ohren. „Die Anlage ist ein riesiger Mehrwert für die Wettkampfsportler, aber auch für jeden Badbesucher“, sagt Johannes Ellrott. Der städtische Sport- und Kulturamtsleiter betont, dass es sich um ein Sportangebot für jeden Backnanger und jede Backnangerin handle. Die 13 000 Euro konnten unproblematisch aus dem Sportetat locker gemacht werden. „Wir haben einen recht großen Puffer, da in der Coronazeit einiges angespart wurde.“

Und die professionellen Sandfelder sind gerade rechtzeitig da, damit die Sportler und Hobbysportler noch etwas trainieren können. Denn am 10. und 11. September diesen Jahres plant der TSG Backnang ein Sportevent, mit welchem 175 Jahre Vereinsgeschichte gefeiert werden sollen. Wasserballer, Handballer, Basketballer und Volleyballer werden sich messen können – und dieses Jahr erstmals auch Beachvolleyballer. „Wettkampferfahrene und Stranderfahrene“ seien eingeladen, ihr Können im Beachvolleyball zu beweisen, so Wolfgang Sterzel. Erster Bürgermeister Siegried Janocha wünscht sich in diesem Zusammenhang, dass es nicht nur bei dem einen Turnier auf den normierten Spielflächen bleiben wird.

Stadtrat Rolf Hettich, der das Projekt im Gemeinderat eingebracht hat, schlägt zudem vor, dass auch Sportlehrer die Plätze für ihren Unterricht nutzen könnten. Das Gymnasium an der Taus beispielsweise ist nicht weit entfernt. Das müsste allerdings noch mit den Betreibern des Wonnemars geklärt werden.

Bei der Planung der normgerechten Anlage musste einiges beachtet werden

Was für die Experten der sommerlichen Sportart selbstverständlich sein dürfte, hat für Siegfried Janocha bei der offiziellen Einweihung der neuen Spielfelder Fragen aufgeworfen. „Was sind denn diese Antennen da seitlich am Netz?“, wunderte er sich, der sich selbst als ehemaliger Volleyballspieler zu erkennen gab. Die Antennen sind ein Merkmal von vielen, die ein Beachvolleyballfeld erfüllen muss, wenn es den internationalen Regeln entsprechen soll. Sie markieren über das Netz hinaus den Rand der Spielfläche. Des Weiteren muss die Fläche zwischen 18 mal 26 Metern und 20 mal 28 Metern groß sein. Das Netz muss 8,50 Meter lang und einen Meter breit sein. Und der Sand sollte bestenfalls zertifizierter Beachvolleyballsand sein, darf aber zumindest keine Verletzungsgefahr aufweisen.

Wenn man als Badegast in den Genuss der Anlagen kommen möchte, muss man selbstverständlich Eintritt für das Freibad zahlen. Und man sollte einen eigenen Volleyball mitbringen. „Man kann die Spielfläche und das Netz natürlich auch für andere Sportarten nutzen“, ergänzt Sportamtsleiter Johannes Ellrott und nennt hierbei Badminton als Beispiel.

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Erstellt:
4. Juni 2022, 06:00 Uhr

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