Prunksitzung in Sulzbach an der Murr

Bei ihrer Prunk- und Elferratssitzung lassen es sich die Verantwortlichen des Sulzbacher Carnevalsvereins nicht nehmen, Veronika Franco Olias als neue Chefin im Rathaus in ihr Amt einzuführen und zu vereidigen. Weitere Höhepunkte in der Sulzbacher Festhalle folgen Schlag auf Schlag.

Mit seiner einzigartigen Rettungsschwimmer-Vorstellung kam das Männerballett vom Fußballverein super an. Foto: Jörg Fiedler

© Jörg Fiedler

Mit seiner einzigartigen Rettungsschwimmer-Vorstellung kam das Männerballett vom Fußballverein super an. Foto: Jörg Fiedler

Von Helga Übelmesser-Larsen

Sulzbach an der Murr. Ausgelassene Stimmung herrschte bei der großen Prunk- und Elferratssitzung am Samstagabend in der Sulzbacher Festhalle. Hexentänze, närrische Einlagen und fantastische Schautänze boten die verschiedenen Sparten des Sulzbacher Carnevalsvereins (SCV). Die Kulisse war passend zum Motto „Hexen, Hexen im schwäbischen Zauberwald“ mit Märchenwald sowie Pilzen auf den Tischen dekoriert.

Highlight des Programms bildete die für die Gäste unerwartete närrische Einsetzung von Veronika Franco Olias in ihr neues Amt als Sulzbachs Bürgermeisterin. Die Putzfrau und Rentnerin Emma (Anne Berthold) kam mit dem Putzwagen zusammen mit Paula (Sabine Becker) auf die Bühne. Nach einer längeren Diskussion und Stammtischweisheiten wurde Veronika Franco Olias auf die Bühne gebeten. Ihr wurden die Insignien der Macht von Emma überreicht, und zwar ein Staubwedel, ein Lumpen für die Ecken und ein Besen fürs Grobe.

Birgit Kollak vom SCV-Präsidium ließ die frisch gebackene Bürgermeisterin auf dem Thron Platz nehmen und überreichte ihr die Amtskette, das närrische Zepter und die Narrenkappe. Als Oberhexe und „dienschtäldeschde Hex“ vom Sulzbacher Gemeinderat sei sie extra vom „Hechberger Buckl“ in die Halle gekommen, erklärte Edelgard Löffler. Sie erläuterte, dass die Sulzbacher beim ersten Wahlgang bereits richtig gewählt hätten. Aber noch fehle die Vereidigung. So musste Veronika Franco Olias unter anderem geloben: Treue der Narretei, Gehorsam gegenüber der Oberhexe, gewissenhafte Erfüllung der Pflichten als Junghex und die Rechte der Sulzbacher Bürger auf eine glückselige Fasnet zu wahren und das Wohl des närrischen Volkes nach Kräften zu mehren.

Die Tanzmariechen legen eine Spitzenleistung hin

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Stunden zuvor um 19.01 Uhr hieß Birgit Kollak die vielfach kostümierten Besucherinnen und Besucher sowie die zahlreichen Ehrengäste aus Politik und den befreundeten Vereinen willkommen. In ihren grünen Röckchen mit kleinen Besen tanzte unter flotten Klängen von „ene bene Hex Hex“, der Narrennachwuchs mit 13 Tatzelwürmchen auf der Bühne. Eine Spitzenleistung legten die Tanzmariechen Leni Geist, Hanna Maihöfer und Laura Godanci mit ihrem Auftritt hin. Für Leni Geist war es eine Premiere vor einem großen Publikum zu tanzen. Der nächste Programmpunkt gehörte den Mädchen in schwarzen Kutten. Die Majoretten wirbelten dann ohne Kittel in rosa Tüllröcken mit ihren Stäben und legten eine tolle Vorführung auf der Bühne hin. Anmutig tanzten die Mädchen der „Roten Garde“ und holten die Ehrengäste auf die Bühne. Zierliche Elfen und Elfenkinder aus Feld und Wald zeigten einen besonderen Schautanz. Die tollen Kostüme der Blauen Garde hatte Julia Maihöfer entworfen.

Ein Höhepunkt war der Auftritt vom Schultes (Bürgermeister Armin Mößner), der statt Bürokratie das Murrhardter Landrecht einführen wollte. Büttel (Bürgermeister Christoph Jäger, Großerlach) erinnerte an S21 und Artenschutz, Schreiber (Gerald Wurster) notierte und Totengräber (Bürgermeister Bernhard Bühler aus Oppenweiler) betonte: „Ob Narr oder Amtsverweser, an mir kommt keiner vorbei.“ Ich reiche allen die Hand, habe für alle ein Plätzchen. Zuletzt hoben die vier ihr Glas und erinnerten an den verstorbenen Bürgermeister Dieter Zahn, der nun vom Himmel herunter zuschaut. Unter Donner und Blitz bauten die Sulzbacher Hexen mit dem Teufel vom Teufelstein (Matthias Lutz) Hexenpyramiden.

Dann trat das Männerballett vom Fußballverein (Vorsitzender Anestits Pantzartzis) mit einer einzigartigen Vorstellung als Rettungsschwimmer/Wassersportler unter viel Beifall der Besucher auf. Der Abschluss des Programms bildete ein leuchtender Fantasievogel und die Leuchtstabmädchen zauberten rote und grüne Kringel in die abgedunkelte Halle. Natürlich wurden auch etliche Jahresorden vergeben und Kostüme prämiert. Für musikalische Beiträge sorgten unter anderem die Gruppe Geistreich und die Kapelle Dream Sound.

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Erstellt:
5. Februar 2024, 15:30 Uhr

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