Psychiater Spitzer kritisiert Schulschließungen

dpa/lsw Ravensburg. Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychiater an der Uniklinik Ulm, warnt vor den Folgen langer Schulschließungen. „Zehn Wochen Schulschließung, wie wir sie im letzten Frühjahr schon hatten und jetzt noch einmal haben, hinterlassen nahezu lebenslang Spuren in den Biografien der betroffenen Menschen: weniger Bildung, Lebenszeitverdienst und größere Wahrscheinlichkeit von psychischen Problemen oder gar Erkrankungen“, sagte Spitzer in der „Schwäbischen Zeitung“ vom Donnerstag.

Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychiater an der Uniklinik Ulm, spricht. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild

Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler und Psychiater an der Uniklinik Ulm, spricht. Foto: Hendrik Schmidt/zb/dpa/Archivbild

Aus seiner Sicht wäre ein reduzierter Unterricht - zum Beispiel in kleinen Gruppen, zwei bis drei Mal für zwei Stunden jede Woche - weniger schädlich gewesen. Nach allem, was man wisse, hätte dies das Infektionsgeschehen nicht wesentlich verändert. „Zumal auch kleine Kinder Masken tragen können, wie uns in Asien vorgemacht wird.“

© dpa-infocom, dpa:210121-99-112736/2

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Erstellt:
21. Januar 2021, 08:46 Uhr

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