Bei Armeebesuch

Putin bekräftigt Festhalten an Kriegszielen in der Ukraine

Alle Welt diskutiert einen US-Friedensplan mit russischer Schlagseite für die Ukraine - nur Kremlchef Putin nicht. Er zeigt sich bei seiner Militärführung als unbeugsamer Kriegsherr.

Das Wichtigste sei, die Ziele der speziellen Militäroperation zu erreichen, so Putin nach Kreml-Angaben bei einer Besprechung.

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Das Wichtigste sei, die Ziele der speziellen Militäroperation zu erreichen, so Putin nach Kreml-Angaben bei einer Besprechung.

Von red/dpa

Der russische Präsident Wladimir Putin hat beim angeblichen Besuch einer Kommandozentrale das Festhalten an den Moskauer Kriegszielen in der Ukraine bekräftigt. „Wir haben unsere gemeinsamen Aufgaben, unsere Ziele. Das Wichtigste ist, unbedingt die Ziele der speziellen Militäroperation zu erreichen“, sagte Putin nach Kreml-Angaben bei einer Besprechung. Daran nahmen auch Generalstabschef Waleri Gerassimow und die Kommandeure der russischen Armeegruppen West und Süd in der Ukraine teil.

Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigte Putin in Tarnuniform mit den Offizieren in einem Beratungsraum, der keine Rückschlüsse auf den Ort zuließ. Während die USA der Ukraine einen weiteren Plan für ein Ende des Kriegs übermittelt haben, deutete Putin keinerlei Einlenken an. Er ließ sich von den Generälen über das Vorrücken der russischen Truppen unterrichten.

Ukrainische Truppen eingekesselt?

Putin selbst führte aus, dass seinem Wissen nach bei der Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw 15 ukrainische Bataillone eingekesselt seien. Für diese Behauptung gibt es auf aktuellen Karten des Frontverlaufs keine Belege. 

Der Kremlchef fragte, ob eine Möglichkeit eingerichtet worden sei für die ukrainischen Soldaten, sich zu ergeben. Gerassimow bejahte dies. Er behauptete aber, die ukrainischen Soldaten trauten sich nicht, ihre Waffen niederzulegen aus Frucht vor Erschießung oder Angriffen eigener Drohnen. Fälle solcher Gewalttaten auf ukrainischer Seite sind indes nicht belegt.

Putin: Kiewer Führung auf ihren „goldenen Klos“

Putin sprach erneut der ukrainischen Führung um Präsident Wolodymyr Selenskyj jede Legitimität ab. Spätestens seit dem Ablauf der präsidialen Wahlperiode 2024 sei in Kiew eine „kriminelle Bande“ illegal an der Macht. „Diese Leute sitzen auf ihren goldenen Klos und denken wohl kaum an das Schicksal ihres Landes, das Schicksal ihrer einfachen Landsleute“, sagte er mit einem Seitenhieb auf einen großen Korruptions-Skandal in der Ukraine.

Putin hat vor mehr als dreieinhalb Jahren den großangelegten Einmarsch russischer Truppen in das Nachbarland befohlen. Von fünf für annektiert erklärten Gebieten beherrscht Russland aber nur die schon 2014 einverleibte Halbinsel Krim vollständig.

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Erstellt:
20. November 2025, 21:36 Uhr

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