Baden-Württemberg

Queer im Südwesten – Hier gibt es einen katholischen Segen

In manchen Bistümern im Südwesten gibt es nun offiziell Segensfeiern für queere oder wiederverheiratete Paare. Andere sind zurückhaltend.

In manchen Bistümern gibt es keine Vorgaben für Segensfeiern für queere oder wiederverheiratete Paare. (Symbolbild)

© IMAGO/Markus Matzel/IMAGO/Markus Matzel

In manchen Bistümern gibt es keine Vorgaben für Segensfeiern für queere oder wiederverheiratete Paare. (Symbolbild)

Von red/KNA

Ob gleichgeschlechtliche oder wiederverheiratete Paare in katholischen Kirchen im Südwesten Deutschlands einen Segen erhalten können, hängt von ihrem Wohnort ab. Drei Monate nach der Veröffentlichung der kirchlichen Handreichung „Segen gibt der Liebe Kraft“ reagieren die katholischen (Erz-)Bistümer unterschiedlich, wie eine Recherche des Internetportals katholisch.de von Mittwoch zeigt.

Das Bistum Mainz hat die Handreichung veröffentlicht und Bischof Peter Kohlgraf empfiehlt Seelsorgerinnen und Seelsorgern, sie in der Praxis zu berücksichtigen. Auch das Bistum Limburg hat die Handreichung offiziell bekannt gemacht. Im Bistum Trier ist die Handreichung im Amtsblatt veröffentlicht und damit offiziell eingeführt. Auch Fulda unterstützt Segensfeiern, ohne jedoch eine verpflichtende Umsetzung vorzugeben.

Freiburg und Rottenburg-Stuttgart setzen auf pastorales Gespür

Im Erzbistum Freiburg und im Bistum Rottenburg-Stuttgart gibt es hingegen keine Vorgaben für Segensfeiern. Beide Diözesen betonen das Vertrauen in das pastorale Einfühlungsvermögen der Seelsorger vor Ort. Rottenburg-Stuttgart kündigte zusätzlich Fortbildungen für Mitarbeitende an, um Segensfeiern fachlich zu begleiten.

Hintergrund ist die vatikanische Erklärung „Fiducia supplicans“ vom Dezember 2023. Sie erlaubt in der katholischen Kirche Segnungen für gleichgeschlechtliche oder zivil wiederverheiratete Paare erstmals in einem engen, außerliturgischen Rahmen. Allerdings dürfe der Segen nur wenige Sekunden dauern und nicht den Eindruck einer kirchlichen Eheschließung erwecken, so der Vatikan. Die deutsche Handreichung entstand in Folge des Reformprozesses Synodaler Weg und sieht liturgische Feiern vor.

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Erstellt:
6. August 2025, 14:52 Uhr

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