Ukraine-Krieg
Rakete schlägt in EU-Gebäude in Kiew ein – Brüssel reagiert
Die EU-Kommissionspräsidentin zeigt sich empört über die russischen Luftangriffe auf die ukrainische Hauptstadt. Auch ein EU-Gebäude kam zu Schaden.

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Das Bild zeigt eine Straße in Kiew. Russland greift die Ukraine seit Mittwochabend mit Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern an.
Von red/dpa
Nach dem Einschlag von russischen Raketen in unmittelbarer Nähe der EU-Vertretung in Kiew hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine schnelle Vorlage von neuen Sanktionsvorschlägen gegen Russland angekündigt. „Wir werden in Kürze unser 19. Paket mit harten Sanktionen vorlegen“, sagte von der Leyen in Brüssel. Außerdem treibe die Kommission die Arbeiten voran, eingefrorene russische Vermögenswerte noch besser für die Ukraine zu nutzen.
Zu den Ereignissen in der Nacht in Kiew sagte von der Leyen, zwei Raketen hätten innerhalb von 20 Sekunden in einer Entfernung von 50 Metern von der EU-Vertretung in Kiew eingeschlagen.
Brüssel erwägt härtere Maßnahmen gegen Moskau
„Es zeigt, dass der Kreml vor nichts zurückschreckt, um die Ukraine zu terrorisieren, indem er blindlings Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder tötet und sogar die Europäische Union ins Visier nimmt“, sagte sie. Insgesamt sei es der tödlichste Drohnen- und Raketenangriff auf die Hauptstadt seit Juli gewesen, so von der Leyen. Von den Mitarbeitenden der EU-Vertretung sei bei dem Angriff niemand verletzt worden.
Arbeiten an einem 19. Paket mit Russland-Sanktionen waren bereits vor einigen Wochen angekündigt worden. Nach Angaben von Diplomaten könnte der jüngste russische Angriff nun aber dazu führen, dass sie verstärkt werden und dass das Sanktionspaket stärker ausfällt.
Viele Tote und Verletzte
Russland griff die Ukraine nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte seit Mittwochabend mit 629 Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern an. Die Zahl der Toten in der Hauptstadt Kiew nach den Angriffen stieg auf 14, wie die Behörden mitteilten. Die Zahl der Verletzten wurde mit 48 angegeben.
Von der Leyen kündigte außerdem ab dem folgenden Tag eine Reise in die sieben Mitgliedstaaten Lettland, Finnland, Estland, Polen, Litauen, Bulgarien und Rumänien an, um Herausforderungen im Zusammenhang mit den Außengrenzen zu Russland und Belarus zu besprechen.