Regionaler Fernsehsender RNF meldet erneut Insolvenz an
dpa Mannheim. Nach starken Einbußen wegen der Corona-Krise hat das Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF) in Mannheim erneut Insolvenz angemeldet. Das teilte RNF am Freitagabend mit. „Während das Segment der Auftragsproduktionen stabil blieb, sind die Umsätze von RNF im Bereich der Werbung seit Beginn der Pandemie wie bei vergleichbaren Unternehmen der Branche um etwa 30 Prozent unter dem Plan geblieben“, sagte RNF-Geschäftsführer Ralph Kühnl. Zudem habe es ungeklärte erbrechtliche Fragen nach dem Tod von Alleingesellschafter Andreas Schneider-Neureither gegeben. Hilfsprogramme in nennenswerter Höhe hätten daher nicht in Anspruch genommen werden können.

Ein Kugelschreiber liegt auf einem Antrag zur Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Foto: picture alliance/Alexander Heinl/dpa/Symbolbild
Kühnl hat aber Hoffnung, dass es weitergeht: Ein Team um den Heidelberger Unternehmer und MLP-Gründer Manfred Lautenschläger wolle den Sender mit der bisherigen Mannschaft auf ein stabiles finanzielles und juristisches Fundament stellen. „Wir sind der Meinung, dass RNF unbedingt erhalten werden sollte - nachhaltig abgesichert, verteilt auf mehrere Schultern“, zitiert der Sender Lautenschläger in einer Mitteilung.
Von dem Aus des 1986 erstmals ausgestrahlten Senders wären 26 festangestellte Mitarbeiter sowie Aushilfen betroffen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht Mannheim den Rechtsanwalt Henrik Schmoll bestellt. Der Sender hat nach dessen Angaben regelmäßig etwa 400 000 Zuschauer in der Region Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Im September 2019 hatte er bereits Insolvenz angemeldet.
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