Die Linke

Reichinnek und Pellmann zu Fraktionschefs gewählt

Sie hatten die Fraktionsspitze der Linken seit der Bundestagswahl im Februar kommissarisch geleitet. Nun sind Heidi Reichinnek und Sören Pellmann offiziell gewählt worden.

Die Linken-Fraktionschefs Heidi Reichinnek und Sören Pellmann (Archivbild)

© Carsten Koall/dpa/Carsten Koall

Die Linken-Fraktionschefs Heidi Reichinnek und Sören Pellmann (Archivbild)

Von red/dpa

Heidi Reichinnek und Sören Pellmann sind nun auch offiziell die neuen Fraktionschefs der Linken im Bundestag. Die Fraktion wählte sie am Nachmittag mehrheitlich ins Amt, wie die beiden bei einer Pressekonferenz im Bundestag erklärten.

Reichinnek erhielt nach Angaben der Fraktion 94,8 Prozent der Stimmen - und damit deutlich mehr als ihr Co-Vorsitzender Pellmann, der auf 72,4 Prozent der Stimmen kam. „Wir werden jetzt als Linksfraktion noch schlagkräftiger, noch lauter und noch mehr Möglichkeiten haben, um die Situation der Menschen im Alltag zu verbessern. Ich freue mich darauf“, sagte Reichinnek (37) nach der Wahl. Pellmann betonte, dass die Fraktion weiter energisch für ihre Themen eintreten werde. So werde etwa die Abschaffung der Schuldenbremse „eines der Themen sein, die wir in den nächsten Wochen auf die Agenda setzen werden“, erklärte der 48-Jährige.

Das ostdeutsche Duo hatte die Leitung der kleinsten Fraktion im Bundestag bereits kurz nach der Bundestagswahl im Februar kommissarisch übernommen. Zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden wurde mit 82,1 Prozent die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion, Kathrin Gebel, gewählt.

Arbeitsbeginn nach Überraschungsgewinn bei der Bundestagswahl

Der bisherige kommissarische Parlamentarische Geschäftsführer Christian Görke wird sein Amt nach der Wahl dagegen nicht weiterführen. Zur neuen Fraktionsgeschäftsführerin wurde mit 87,9 Prozent Ina Ladendorf aus dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Sie war zuvor Görkes Stellvertreterin.

Dass Reichinnek und Pellmann ihre Arbeit als Fraktionschefs der Linken aufnehmen könnten, galt vor einigen Monaten noch als unwahrscheinliches Szenario. Bei der Bundestagswahl schnitt die Linke mit 8,8 Prozent deutlich besser ab als noch 2021 (4,9) und zog - für viele überraschend - mit 64 Abgeordneten in den Bundestag ein. Vor der Wahl und nach der Abspaltung des Lagers um Sahra Wagenknecht im Herbst 2023 war die Linke nur noch als parlamentarische Gruppe mit 28 Abgeordneten vertreten gewesen. Reichinnek und Pellmann hatten davor auch die Gruppe gemeinsam geleitet.

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Erstellt:
24. Juni 2025, 18:04 Uhr

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