Lob für Kardiologie in Winnenden und Schorndorf

Rems-Murr-Kliniken sagen: Kardiologie in Winnenden und Schorndorf sind top bei Herzkatheter-Therapie und Herzklappen-Clipping.

Chefarzt Andreas Jeron leitet eine der größten Kardiologien in Baden-Württemberg. Foto: Michael Fuchs

© Michael Fuchs Fotograf

Chefarzt Andreas Jeron leitet eine der größten Kardiologien in Baden-Württemberg. Foto: Michael Fuchs

Rems-Murr. „Alle Leute haben Angst vor Krebs – und sterben meist an einem Herzleiden.“ Für Professor Andreas Jeron, Chefarzt der Kardiologie an den Rems-Murr-Kliniken in Winnenden und Schorndorf, ist das ein zunehmendes Phänomen: Er leitet eine aufgrund der alternden Bevölkerung immer wichtigere Fachklinik, die mit jährlich 8000 stationären Patienten zu Baden-Württembergs größten Kardiologien zählt. In den Rems-Murr-Kliniken optimiert der 57-jährige Herzexperte mit seinem Team seit 2008 stetig die Diagnose- und Behandlungsmethoden und etabliert neue Techniken, heißt es in einer Pressemitteilung.

Mit Erfolg für die Patienten: Die AOK-Qualitätsreports bescheinigen dem Rems-Murr-Klinikum Winnenden eine „überdurchschnittliche Qualität für Therapeutischen Herzkatheter bei Patienten ohne Herzinfarkt“. Damit zählt die Winnender Kardiologie zu den bundesweit besten 20 Prozent und ist eine von nur zwei Kliniken in der Region mit höchster Auszeichnung und größter Fallzahl bei dieser Spezialtherapie. Was bedeutet überdurchschnittlich? „Das bezieht sich auf die Sterblichkeit innerhalb von 30 Tagen nach dem Eingriff und darauf, ob es innerhalb dieser Zeit Komplikationen gibt“, erklärt Jeron, der mit der PCI-Therapie ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß durchgängig macht und die Durchblutung des Herzmuskels wiederherstellt. So verhindert er, dass Muskelzellen absterben und rettet das Herz vor Folgeschäden wie einem Infarkt.

Vor zwei Jahren erweiterten der Professor und sein Team die Möglichkeiten der Herzklappen-Interventionen

„Früher musste man dazu eine Bypass-Operation durchführen, heute implantieren wir im Herzkatheterlabor sogenannte Stents, die Gefäße weit stellen“, sagt der Chefarzt. Dabei führt er durch die Haut des Patienten einen dünnen Schlauch (Katheter) in ein Blutgefäß, schiebt ihn bis zum Herzen und spritzt ein Kontrastmittel, das Engpässe in den Herzkranzgefäßen zeigt. Diese werden mithilfe eines Ballons erweitert und mit Stents stabilisiert, vergleichbar Betonröhren im Tunnelbau.

Vor zwei Jahren erweiterten der Professor und sein Klinikteam außerdem die Möglichkeiten der Herzklappen-Interventionen. Nach Etablierung des sogenannten Mitral-Clippings 2014 haben sie nun seit 2020 insbesondere die Trikuspidalklappe im Fokus, die den rechten Vorhof von der rechten Herzkammer trennt und im gesunden Zustand für sicheren Verschluss und damit korrekte Lenkung des Blutflusses sorgt.

„Wir sind eine der ersten Kliniken in der Region, die eine Insuffizienz der Trikuspidalklappen nachhaltig und schonend mittels Clipping behandeln“, so Jeron. Der Clip wird ebenfalls im Herzkatheterlabor durch einen winzigen Schnitt von der Leiste des Patienten bis ins Herz geführt, verbindet die zarten Herzklappensegel – und dichtet die Trikuspidalklappe wieder ab. „Bei dieser diffizilen Methode sind wir auf bestmögliche bildgebende Diagnostik angewiesen. Genau diese steht uns in unseren vier Herzkatheterlaboren zur Verfügung.“

Der Chefarzt berichtet von einem weiteren Verfahren, das er seit Juli 2022 in seiner Kardiologie einsetzt – der Thrombektomie etwa bei schweren Lungenembolien, bei der ein gefährliches Blutgerinnsel (Thrombus) über einen speziellen Katheter aus dem verstopften Lungengefäß gesaugt wird. Bisher wurden Blutgerinnsel mit Medikamenten aufgelöst (Lyse). „Bei der Lyse haben wir aber immer das Risiko einer Hirnblutung“, sagt Jeron. „Die Thrombektomie kann für den Patienten sicherer sein, und unsere ersten Erfahrungen damit sind sehr gut.“ pm

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Erstellt:
25. August 2022, 06:00 Uhr

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