Risikogruppen könnten in Feriendörfern untergebracht werden

dpa/lsw Stuttgart. Corona-Risikogruppen können künftig auch in den Feriendörfern des Familienerholungswerks der Diözese Rottenburg-Stuttgart untergebracht werden. „Die Landkreise suchen nach Möglichkeiten, die Bettenkapazitäten der Krankenhäuser zu erweitern oder Flüchtlingszentren wegen der Ansteckungsgefahr des Corona-Virus zu verlagern“, sagte der Vorstand des Werks, Andreas Hase, am Mittwoch. Daher habe er Ämtern, Behörden und Krankenhäusern den Vorschlag unterbreitet, die insgesamt 750 Betten in Schramberg, Langenargen und Eglofs im Allgäu zu nutzen.

„Wenn wir nicht nur die Familienferiendörfer unserer Diözese, sondern in ganz Baden-Württemberg betrachten, stehen derzeit rund 1000 weitere Betten leer“, sagte Hase. In den Häusern der Feriendörfer gebe es einzelne Küchen und Gemeinschaftsküchen, die Verpflegung könne bis vor die Tür der jeweiligen Ferienwohnung geliefert werden. „Unser Ziel ist es, mit den Feriendörfern in dieser akuten Notlage einen Beitrag zu leisten“, sagte Hase. Er wolle sich auch an Alten-, Flüchtlings- und Kinderheime wenden sowie an Frauenhäuser und weitere Einrichtungen. Auch Wohnungslose könnten in den drei Dörfern untergebracht werden.

Die Dörfer dienen normalerweise als Urlaubs- und Erholungsangebot für Familien und Gruppen. Sie mussten im Rahmen der Infektionsschutzverordnung in den vergangenen Wochen schließen.

Zuvor hatte auch schon die württembergische Landeskirche ihre landeskirchlichen Tagungsstätten in Bad Boll, Bad Urach, Stuttgart-Birkach und dem Bernhäuser Forst dem Landkreistag und dem Städtetag angeboten. Insgesamt handelt sich nach Angaben eines Sprechers um 259 Betten. „So können von Städten und Kommunen im Falle einer Notsituation vorhandene Bettenkapazitäten für die stationäre Versorgung herangezogen werden“, sagte der Sprecher der dpa.

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Erstellt:
1. April 2020, 16:55 Uhr

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