Rote Karte für Biomüllsünder

Ab heute wird’s ernst: Die Abfallwirtschaft Rems-Murr leert keine Biotonnen mit Fehlwürfen mehr.

Rote Karte informiert: „Leider konnte Ihre Biotonne heute nicht geleert werden!“ Foto: AWRM

Rote Karte informiert: „Leider konnte Ihre Biotonne heute nicht geleert werden!“ Foto: AWRM

WAIBLINGEN (pm). Schon seit zwei Wochen lässt die Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM) die Biotonnen im Landkreis kontrollieren. Wer seine Tonne falsch befüllt, kam seither noch glimpflich davon. Zwar gab es bereits Verwarnungen in Form von Gelben Karten für vorhandene Störstoffe, geleert wurden die Tonnen aber trotzdem.

Mit Übergang in die Rotphase ab dem heutigen Montag erhalten Tonnen mit Fehlwürfen künftig eine Rote Karte und bleiben ungeleert stehen. Das ist für die Nutzer der Biotonne nicht nur ärgerlich, sondern kann auch den Geldbeutel belasten. Wer die Fremdstoffe nicht aussortieren möchte, muss den gesamten Inhalt der Biotonne kostenpflichtig als Restmüll entsorgen. Entweder über einen gebührenpflichtigen Müllsack, wobei hier Umfüllen angesagt ist. Oder durch Bereitstellung der Biotonne bei der nächsten Restmüllleerung. Dafür wird eine entsprechende Banderole benötigt. Kostenpunkt zwischen 10 und 25 Euro pro Leerung, je nach Tonnengröße. Erhältlich sind Müllsäcke und Banderolen bei den Gebührenmarkenverkaufsstellen im Landkreis.

Falsch befüllten Biotonnen den Kampf angesagt.

Mit ihrer Aktion steht die AWRM nicht alleine da. Zahlreiche deutsche Abfallwirtschaftsgesellschaften haben falsch befüllten Biotonnen den Kampf angesagt. Hauptproblem ist hierbei der hohe Plastikanteil im Biomüll. Gemeinsames Ziel der Abfallprofis ist die Sensibilisierung der Bürger für eine bewusstere beziehungsweise sortenreine Mülltrennung und insbesondere die Reduzierung von Plastik im Biomüll.

Der hohe Plastikanteil schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch unserer Gesundheit. Das Aussortieren von Plastiktüten ist im Verarbeitungsprozess nicht zu 100 Prozent möglich. Die Folge ist, dass kleinste Plastikteilchen, sogenanntes Mikroplastik, in unserer Umwelt und im wertvollen Kompost und so letztendlich in der Nahrungskette landen können. Dadurch nimmt nicht nur in unseren Meeren die Verschmutzung mit Plastik zu. Auch die Mikroplastikverschmutzung an Land steigt stetig an.

„Helfen Sie mit, diese Umweltbelastung zu vermeiden. Jeder im Kreis kann durch sein eigenes Verhalten, beispiels-weise beim Einkauf durch Vermeidung von Plastikverpackungen und durch das sortenreine Trennen von Biomüll seinen Beitrag leisten“, fordert Landrat Richard Sigel die Bürger im Landkreis auf.

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Erstellt:
24. August 2020, 06:00 Uhr

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