Rückkehr mit Pizza in der Hand
Der VfB Stuttgart verpflichtet Tiago Tomas ein zweites Mal und verspricht sich einiges von der Millionen-Investition in den Angriff.

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Tomas
Von Carlos Ubina
Stuttgart - Der Wohlfühlfaktor ist groß. Denn für Tiago Tomas spürt beim VfB Stuttgart eine gewisse Vertrautheit. Den Club und seine Fans hat der Portugiese schon immer gemocht. Und dass ihm der Fußball-Bundesligist vor zweieinhalb Jahren in einer für den Offensivspieler schwierigen Zeit eine Chance gegeben hat, hat der 23-Jährige auch nicht vergessen. „Meine Freude ist sehr groß, zukünftig wieder für den VfB auflaufen zu dürfen. Ich bin sehr happy, dass der Wechsel geklappt hat und freue mich auf das gesamte Team“, sagt Tomas am Wochenende nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg nach Stuttgart.
Eine Reihe von VfB-Spielern kennt Tomas noch aus seinen ersten Zeit an der Mercedesstraße in Bad Cannstatt. Von Februar 2022 bis Mai 2023 trug er bereits das Trikot mit dem Brustring, als Leihgabe von Sporting Lissabon. An eine feste Verpflichtung war aber damals nicht zu denken, da die Kaufoption mit 15 Millionen Euro zu hoch ausfiel. Jetzt kehrt der Angreifer nach zwei Jahren in Wolfsburg (der VfL bezahlte knapp neun Millionen Euro) zurück – für eine Ablösesumme von knapp 13 Millionen Euro plus etwa zwei Millionen Euro an Boni.
Sportlich soll sich die Investition in die Offensive auszahlen. Tomas hat einen Vertrag bis 2029 unterschrieben und bringt ein vielseitiges Profil mit. Dank seiner Schnelligkeit und seines Spielverständnisses kann er vorne auf fast jeder Position eingesetzt werden. „Tiago bringt viele Qualitäten mit; er ist schnell, dribbelstark und besitzt eine ausgezeichnete Technik. Mit diesen Fähigkeiten passt er nicht nur sehr gut zu unserer Spielidee, sondern wird unseren Offensivbereich noch deutlich variabler und damit wirkungsvoller machen“, sagt der Sportdirektor Christian Gentner.
Für die Niedersachsen absolvierte Tomas zuletzt 65 Pflichtspiele, dabei gelangen ihm neun Tore und sechs Vorlagen. Zuvor erzielte er für den VfB in 47 Pflichtpartien acht Tore und lieferte vier Vorlagen. Eine lange Anpassungszeit wird Tomas wohl nicht benötigen. Er ist ein offener Typ, der sich nach seinem Medizincheck bereits den Supercup gegen den FC Bayern (1:2) im Stadion ansah. Der Stürmer schaute hinterher auch in der VfB-Kabine vorbei. Als Fremder musste er sich da nicht vorkommen.
„Er kennt ja noch einige Spieler. Was er nicht kannte, war der neue Stadiontrakt. Das hat er nun gesehen und sich in der Gruppe aufgehalten“, sagt der Sportvorstand Fabian Wohlgemuth. Mit einem Pizzakarton in der Hand spazierte Tomas aus der Kabine heraus. Augenscheinlich schmeckt ihm die Sache in Stuttgart.