Rund 1000 Teilnehmer bei „Querdenken“-Demo in Karlsruhe

dpa/lsw Karlsruhe. In Karlsruhe haben sich am Samstag bis zu 1000 Menschen bei einer „Querdenken“-Demonstration gegen die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen versammelt. Bei dem Protest gab es laut Polizei lautstarke Diskussionen. Insgesamt sei die Veranstaltung aber friedlich verlaufen. Die Teilnehmer demonstrierten ohne Maske, aber mit Abstand. Die Polizei verzeichnete auf dem Demo-Gelände selbst keine größeren Verstöße gegen den Mindestabstand von 1,50 Metern. Beim Gang dorthin und beim Einlass registrierte sie aber bis zum späten Nachmittag über 200 Verstöße. Eine „Vielzahl von Personen“ sei deshalb angesprochen worden.

Menschen protestieren gegen die „Querdenken“-Demonstration in Karlsruhe. Foto: Uli Deck/dpa

Menschen protestieren gegen die „Querdenken“-Demonstration in Karlsruhe. Foto: Uli Deck/dpa

Etwa 130 Menschen kamen zudem unter dem Motto „Mitdenken statt Querdenken“ mit Masken zu einer Gegendemonstration in der Nähe der „Querdenker“ auf dem Karlsruher Messplatz zusammen. „Wir überlassen Karlsruhe nicht den Coronaleugnern“, sagte Mitorganisatorin Olivia Crawford.

Die Versammlung der Initiative „Querdenken 721“ auf dem Karlsruher Messplatz stand unter dem Motto „Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und Liebe“. Das Ordnungsamt hatte für die Teilnehmer das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden kann. Die Ordnungshüter ließen auch Drohnen starten, um aus der Luft die Einhaltung der Abstände zu kontrollieren. Bei der Abreise sei es erneut zu Verstößen gegen die allgemeinen Hygieneregeln gekommen: „Insgesamt musste die Polizei in 30 Fällen einschreiten. Dabei kam es zu einer Beleidigung gegen einen Polizeibeamten“, heißt es in der Abschlussmitteilung der Polizei.

Auch anderswo im Land gab es „Querdenken“-Demos, darunter laut Polizei in Lörrach, Freiburg und Waldshut.

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Erstellt:
14. November 2020, 15:40 Uhr

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