Nach Kamtschatka-Beben
Russland und Japan heben Tsunami-Warnung auf
Es war das schwerste Beben seit mehr als 70 Jahren vor der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka. Es gibt Schäden und Verletzte, insgesamt aber ziehen die Behörden erleichtert Bilanz.

© The Telegram Channel Of The Kamc/---
Luftaufnahme eines von einem Erdbeben und einem anschließenden Tsunami betroffenen Gebiets in der Region Sachalin im Osten Russlands.
Von red/dpa
– Nach dem schweren Beben vor der russischen fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka haben Russland und Japan die Tsunami-Warnung wieder aufgehoben. Auf Kamtschatka habe es keine bedeutenden Wellen gegeben, teilte das Ministerium in seinem Telegram-Kanal mit.
Im Wesentlichen hätten die Gebäude dem Beben standgehalten, hieß es aus Russland. Die Begutachtung der Bausubstanz laufe aber noch. Zuvor sei ein Strand wegen der Tsunami-Gefahr evakuiert worden. Rettungskräfte hätten rund 60 Menschen in Sicherheit gebracht.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, dass sich die erdbebensichere Bauweise auf der Halbinsel bewährt habe. Es gebe keine Opfer. Die Frühwarnsysteme hätten ordnungsgemäß funktioniert. Wo es Tsunami-Gefahr gegeben habe, seien die Menschen rechtzeitig in Sicherheit gebracht worden.
Experten hatten solches Beben seit langem erwartet
Russische Experten hatten darauf hingewiesen, dass auf der für ihre seismologischen Aktivitäten berühmten Halbinsel seit langem ein solch schweres Erdbeben erwartet worden sei. Entsprechend seien die Vorbereitungen gewesen.
Die russische Akademie der Wissenschaften hatte zuvor erklärt, dass es sich um das schwerste Beben seit 1952 gehandelt habe - mit einer Stärke von 8,7 vor der Küste der Halbinsel. Das versetzte zahlreiche Länder weltweit von Japan und den Philippinen über Hawaii bis zur US-Westküste und Lateinamerika in Alarmzustand. Es wurde vor teils meterhohen Tsunami-Wellen gewarnt.
Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens, das sich in der Nacht deutscher Zeit um kurz vor 1.30 Uhr ereignet hatte, mit 8,8 an. Demnach kam es seither zu Dutzenden Nachbeben.
Auch Japan hebt Tsunami-Warnung auf
In Japan senkte die nationale meteorologische Behörde die Warnung auf die unterste Stufe herab, wie der Fernsehsender NHK am Abend meldete. Zuvor war vor einer bis zu drei Meter hohen Tsunami-Welle gewarnt worden.
Die Bewohner entlang der Pazifikküste sollen jedoch bis auf weiteres vorsichtig bleiben. Stellenweise waren Flutwellen von bis zu 1,30 Meter Höhe registriert worden. Mehr als zwei Millionen Menschen waren aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu begeben.