S21-Projektpartner skeptisch gegenüber Gäubahntunnel-Plänen

dpa/lsw Stuttgart. Die Überlegungen des Bundes zu einem neuen Gäubahntunnel stoßen bei den Partnern des Bahnprojekts Stuttgart 21 auf große Skepsis. Man stehe zu der 2015 vereinbarten Lösung, die Gäubahn über ein drittes Gleis am Flughafen an den Stuttgarter Hauptbahnhof anzubinden, hieß es am Freitag nach einer Sitzung des Stuttgart-21-Lenkungskreises. „Schöne Ideen kann man haben“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) über den Vorstoß aus Berlin, stattdessen einen eigenen Tunnel für die internationale Bahnstrecke zu bauen. Keinesfalls dürften die aber nun dazu führen, dass die ursprünglichen Pläne zerredet oder verzögert würden.

Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) spricht während eines Interviews. Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) spricht während eines Interviews. Foto: Fabian Sommer/dpa/Archivbild

„Das ist für mich und für die Bahn eine planerische Fiktion“, sagte Bahn-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla. Weder sei die Wirtschaftlichkeit eines Tunnels bisher untersucht und belegt, noch sei klar, wer das Vorhaben überhaupt wie finanzieren könnte und wie dafür der Finanzierungsvertrag zwischen den Projektpartnern angepasst werden müsste. Man habe sich 2015 auf die beste Variante geeinigt. Eine vergoldete Variante gebe es immer, aber die sei eben meist nicht realisierbar.

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Erstellt:
16. Oktober 2020, 14:07 Uhr

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