Säge-Angriff: Mann muss in Psychiatrie

41-Jähriger nach Attacke auf Polizeibeamte vom Gericht für schuldunfähig erklärt

Das Gericht schickte einen Mann in eine psychiatrische Klinik: Er hatte Polizeibeamte angegriffen. Symbolfoto: BilderBox/E. Wodicka

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Das Gericht schickte einen Mann in eine psychiatrische Klinik: Er hatte Polizeibeamte angegriffen. Symbolfoto: BilderBox/E. Wodicka

WINTERBACH/STUTTGART. Der 41-Jährige, der in seiner Winterbacher Wohnung mit einer langstieligen japanischen Säge auf Polizeibeamte losging und nur mit einem Schuss aus der Polizeiwaffe gestoppt werden konnte (wir berichteten), ist jetzt nach zweimonatiger Hauptverhandlung vom Stuttgarter Landgericht wegen Wahnkrankheit als schuldunfähig eingestuft und in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen worden. Warum der jetzt 41-Jährige an jenem 14. November vergangenen Jahres zunächst am Cannstatter Amtsgericht ausgerastet ist, und warum er dann am 3. Januar 2019 in seiner Winterbacher Wohnung rabiat gegen Polizeibeamte wurde, ist von den Richtern des Stuttgarter Landgerichts nicht bis ins Letzte klärbar gewesen. In Cannstatt war der Mann eigentlich nur als weitläufiger Beteiligter eines Familienprozesses anwesend gewesen. Der Spruch des Zivilrichters passte ihm nicht. Daraufhin zerstörte er die Eingangstür des Gerichts, beschädigte ein Polizeistreifenfahrzeug und beschimpfte Polizisten und Justizbedienstete unflätig.

Am 3. Januar suchten ihn Polizeibeamte in seiner Winterbacher Wohnung auf, um ihn wegen einer „Gefährdungslage“ zu befragen. Der 41-Jährige wurde erneut rabiat und war mit der japanischen Säge auf die Beamten zugestürmt. Nur mit einem Schuss aus der Dienstwaffe eines der Beamten ins Bein des Angeklagten konnte dieser damals gestoppt werden. Die Anklage hier lautete auf ein Verbrechen des versuchten Totschlags, allerdings im Zustand einer absoluten Schuldunfähigkeit wegen akuter psychischer Störung.

Und in diesem Zustand sei der Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit, stellen die Richter nunmehr im Urteil fest. Statt Gefängniszelle heißt es jetzt Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus. Dort soll seine Schizophrenie behandelt werden.

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Erstellt:
10. September 2019, 16:00 Uhr

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